Herten.

Warmes Licht strömt durch die großen Fenster. In dieser urigen Atmosphäre kann der Besucher gleich gut nachvollziehen, was Peter Bastian meint, wenn er von der Bedeutung des Gemeindesockels spricht, „im Bau ähnlich einer Kirchhofsmauer“.

Bastian ist der Architekt des Gemeindepfarrzentrums St. Joseph Süd, das, wie berichtet, im Sommer für seine außergewöhnliche Konstruktion mit dem Westfälischen Preis für Baukultur ausgezeichnet wurde. Nun gab’s auch die dazugehörige offizielle Plakette für die Hauswand.

Der Westfälische Preis für Baukultur ist ein Preis, der vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sowie der Stiftung und dem Verein Westfalen-Initiative erstmals verliehen wurde. Er soll die Bedeutung der „Alltagsarchitektur“ und der Baukultur für die Identität der Städte, Dörfer und Gemeinden unterstreichen und eine verstärkte öffentliche Diskussion darüber anregen.

Norbert Mertens ist geradezu begeistert: „Der Bau gefällt mir gut, da er eine räumliche Öffnung von innen nach außen schafft. Außerdem umschließt und integriert das Gebäude den Chorraum der Kirche“, strahlt der Pfarrer. „Die Auszeichnung hat mich dennoch völlig überrascht. Am meisten freue ich mich aber darüber, dass das neue Pfarrheim von den Gemeindemitgliedern so gut angenommen wird.“

Die Schlichtheit und Reduziertheit des Baus fasziniert auch Ralf Terpoorten, Leiter Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung bei der Stadt. „Es ist toll, dass der Bau innen zwar Schutz vermittelt, dass aber trotzdem durch die vielen Fenster eine Verbindung zur Außenwelt besteht.“

Terpoorten bezeichnet diese Architektur sogar als eine „Perle in Herten“.

„Überzeugend und preiswürdig“ fand den Bau LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch: „Ein wichtiges Kriterium für die Verleihung des ersten Preises an das Pfarrzentrum St. Joseph war, dass durch die neue und alte Bausubstanz auch in der Gemeinde die Kommunikation zwischen Jung und Alt angeregt werden kann. Das ist eindeutig ein Plus für Herten.“

Der Preis soll, so Wolfgang Hölker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Westfalen-Initiative, Glanzpunkte westfälischer Architektur vorstellen. Ihn beeindruckt in der Architektur des Pfarrzentrums besonders die „Symbiose mit der Kirche“.

„Toll ist, dass durch den Wettbewerb auch Kreativität gefördert und angeregt wird“, sagt Eberhard Eickhoff, Amtsleiter von LWL. Glücklich über die Verleihung zeigt sich natürlich auch Bürgermeister Dr. Uli Paetzel: „Ich freue mich über die Würdigung durch den Preis. Wichtig ist, nicht zu vergessen, dass die Gemeinde einen wesentlichen Bestandteil des öffentlichen Lebens darstellt.“