Herten. .

Der Lack könnte nicht besser glänzen, in den Felgen spiegelt sich die Umgebung, und der Motor blitzt, als sei der Wagen nie gefahren worden.

Da schlägt das Liebhaber-Herz höher. Ob Oldtimer oder das getunte Modell aus den 90er Jahren, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald fanden am Samstag fast 200 Autos ihren Platz. Italienische Autos, wohlgemerkt, denn die Fiat-Freunde Rhein-Ruhr hatten zu ihrem achten Italoforum eingeladen.

Italienische Fahrzeuge – eine Leidenschaft, die sich nur schwer in Worte fassen lässt. Auch für langjährige Liebhaber der kleinen und großen Flitzer wie die Fiat-Freunde. „Es ist wie eine große Familie, man kennt sich“, sagt Sabine Josten, während sich ihr Lebensgefährte Karsten Fallnich auf die Optik konzentriert. „Ich hab den Fiat gesehen und mich verliebt, die Form, da wusste ich, das ist mein Auto“, sagt er und schaut auf seinen Fiat. In Bundeswehrfarben hat er ihn gehalten, schließlich wollte er immer zum „Bund“, wurde aber ausgemustert. Aber bei den italienischen Autos, ja, da wurde einfach schon immer auf das Design geachtet, die deutschen Fahrzeuge würden da hinterher hinken.

Als waschechter Italiener sieht das Fabio Corciulo auch so. Und hat seinen Fiat Punto eins immer Jahre hinweg so getunt, dass er jetzt bei jedem Autotreffen Pokale abräumt. Feuerrot leuchtet der Lack, die Türen hat er durch Flügeltüren ersetzt. Tiefer gelegt ist der Wagen natürlich auch, die Front und die Stoßstange haben keinerlei Kanten, die Felgen glänzen nicht nur, sie spiegeln das Zechengelände. Im Inneren warten rot-schwarze Sitze aus Leder, auch das Armaturenbrett ist dem Design angepasst, und statt einer Rückbank und einem Kofferraum gibt es große Boxen mit 500 Watt. Ein reines Showfahrzeug, in dem über 10.000 Euro Kosten für das Tuning stecken. Von dem serienmäßigen 55 PS-Motor sei allerdings nicht so viel zu erwarten. „Er hat zwar sechs Gänge, aber auf der Autobahn ist er immer der Letzte“, sagt Fallnich über das Auto seines Club-Kollegen und lacht.

Ein paar Meter entfernt messen sie gerade den Schall aus dem Auspuff. Je lauter, desto toller. Laut ist’s definitiv, das Messgerät kommt gar nicht mit. Den umher spazierenden Besuchern ist anzusehen, dass das nicht jeder toll findet, und auch die dröhnenden Bässe aus dem dunkelblauen Lancia sind gewöhnungsbedürftig. Die Fiat-Freunde aber dürfen sich zu-mindest über bestes Wetter mit viel Sonnenschein freuen. JP