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Die spektakuläre Überfallserie der „Zwergen-Räuberin“ endet im Gefängnis. Die 27-Jährige aus Datteln, die in acht Wochen sieben Tankstellen und eine Aldi-Filiale überfallen hatte, wurde am Mittwoch wegen schwerer räuberischer Erpressung zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
„Sie haben eine bemerkenswerte Tatenserie hingelegt“, sagte Richter Michael Rehaag. Mit dem Urteil blieb die Kammer ein Jahr unter dem Antrag des Staatsanwaltes. Die Richter hielten der alleinerziehenden Mutter ihr umfangreiches Geständnis zu Gute, ebenso ihre tränenreichen Entschuldigungen bei den Opfern, und dass sie bis zum ersten Überfall ein einwandfreies Leben geführt hatte. Doch „wegen ihrer desolaten finanziellen Lage“, so Rehaag, sei die Hartz-IV-Empfängerin plötzlich zur Räuberin geworden.
Zwischen dem 6. Oktober und dem 4. Dezember 2009 überfiel sie sieben Tankstellen und eine Aldi-Filiale in Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Oer-Erkenschwick und Datteln. „So etwas habe ich auch noch nie erlebt, dass einer von 0 auf 100 so eine kriminelle Karriere hinlegt“, sagte Verteidiger Heinz-Hermann Mues.
Nach Überfall auf Aldi-Filiale in Henrichenburg geschnappt
Insgesamt erbeutete sie knapp 4200 Euro. Mit dem Geld will sie Schulden getilgt und an andere Familien unterstützt haben. Ihre Opfer bedrohte die stets mit Sonnenbrille, Schal und Mütze maskierte Angeklagte mit einer Spielzeugpistole – was ihre Opfer aber nicht wussten.
Bis heute leiden die meisten der Kassiererinnen an den Folgen. Staatsanwalt Klaus-Peter Kollmann sprach von einer „hohen Intensität der Bedrohung“. Kollmann: „Das muss man erst mal bringen, einem eine Pistole an den Kopf zu halten und Sätze zu sagen, wie: Zwing mich nicht zu schießen.“
Gefasst wurde die Mutter eines sechsjährigen Sohnes am 4. Dezember, als ihr Versuch, eine Aldi-Filiale zu überfallen, an der resoluten Kassiererin scheiterte. Bei ihrer Flucht wurde sie beobachtet und kurz danach festgenommen. Danach saß sie sechs Wochen in U-Haft.