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Das Kreishaus in Recklinghausen wird in den nächsten Jahren nicht nur baulich runderneuert, sondern auch organisatorisch ganz neu gestaltet. Dafür gab der Kreistag am Montag ohne Gegenstimme grünes Licht.
Mindestens 27 Millionen Euro wird das Vorhaben verschlingen, das auf lange Sicht Kosten für die Kreisverwaltung senken soll: durch weniger Büroflächen, Energie sparende Fassaden und Fenster, die Integration bisher ausgelagerter Dienststellen wie des Straßenverkehrsamts (Marl).
Den Handlungsbedarf beschrieb Landrat Cay Süberkrüb (SPD): „Seit 30 Jahren ist im Grunde nichts für den Erhalt des Gebäudes getan worden, die Technik muss dringend modernisiert werden, beim Brandschutz müssen wir nachrüsten. Aber wir wollen vor allem in die Köpfe, nicht in Beton investieren.“
Non-territoriale Arbeitsplätze
Diesem Ziel und der Flächenreduzierung soll eine ganz neue Büroorganisation dienen. Es wird nicht mehr jeder Mitarbeiter seinen persönlichen Schreibtisch haben, stattdessen soll es so weit wie möglich non-territoriale Arbeitsplätze geben – heute ist durch Urlaub, Krankheit, Besprechungen etwa jeder dritte unbesetzt.
Diese Umstrukturierung ist wohl der schwierigste Part. Sprecher aller Kreistagsfraktionen mahnten deshalb, die Mitarbeiter und ihre Vertretung auf dem Weg intensiv mitzunehmen. Klaus Schild (SPD) betonte: „Wir sparen an Fläche, nicht an Personal.“
Und es wird darum gehen, die Kosten in Schach zu halten. Mit Blick auf das Desaster beim Doppel-Berufskolleg in Recklinghausen, das doppelt so teuer wurde wie geplant, sagte Lothar Hegemann (CDU): „Nötig ist ein Projektsteuerer, der gut ist, keiner, der sagt, er wäre gut.“