Haltern am See. Ohne das Mähen und kontrollierte Abbrennen der Heide würde die Kulturlandschaft verbuschen
Haltern am See. Dass Männer in der Westruper Heide, die dazu noch Naturschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat ist, mutwillig einen Brand entfachen, mutet für den zufällig vorbeikommenden Spanziergänger seltsam an.
Kein Wunder, dass das Wildfeuer den Mitgliedern des Natur- und Vogelschutzvereins Haltern gestern Mittag viele interessierte Zuschauer und Zuhörer bescherte.
Im Auftrag des Vestischen Umweltamtes brannten die Naturschützer unter den Augen der Stadt- und der Freiwilligen Feuerwehr Hullern eine drei Hektar große Fläche in der Heide ab.
Mit überdimensionierten Grillanzündern setzten die Männer die Fläche so in Brand, dass der Wind die Flammen schnell über die Heide trieb. „So wird verhindert, dass das Feuer tief in den Boden dringt und Samen und Kleintiere vernichtet”, sagte Friedhelm Kokoska vom Natur- und Vogelschutzverein.
Sinn der Aktion: Ohne das Mähen und kontrollierte Abbrennen der Heide würde die Kulturlandschaft verbuschen, die Heide quasi vom Wald zurückerobert. Damit würde nicht nur ein beliebtes Ausflugsgebiet im Kreis verloren gehen, sondern auch eine Zufluchtsstätte für viele Tierarten. In der Heide finden neben Fuchs, Reh und Hase auch seltene Vögel, Reptilien und Insekten ein Zuhause.
Deshalb engagiert sich der Natur- und Vogelschutzverein, hält die Fläche von Kiefern frei, mäht sie, legt Feuer. Vielleicht bekommen die Mitglieder demnächst Unterstützung. Der Kreis als Besitzer des 87 Hektar großen Biotops steht mit einem potenziellen Heidschnucken-Anbieter in Verhandlung. ist