Vest. "Agenda 2010 - Willkommen in der Zukunft" so heißt das Motto einer Veranstaltungsreihe, die ab März die Folgen der Sozialreformen der Agenda 2010 kritisch beleuchten wird.
Die aus insgesamt vier Vorträgen bestehende Reihe wird von der Attac, dem Diakonischen Werk Recklinghausen, der evangelischen Akademie sowie der evangelischen Altstadtkirchengemeinde gemeinsam ausgerichtet.
„Dass wir damit in eine so brandaktuelle Debatte einsteigen würden, konnten wir natürlich vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes nicht ahnen”, so Pfarrerin Silke Niemeyer, eine der Organisatoren. „Aber es war schon im Vorhinein unser Anliegen, alle Interessierten über die Folgen der Agenda 2010 durch fachkundige Referenten zu informieren und dadurch zur kritischen Reflexion anzuregen ”, erklärt sie weiter.
Den Auftakt macht am 4. März um 19 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche Albrecht Müller. Er war einst Wahlkampfmanager von Willy Brandt und ist heute Herausgeber der Internetplatform „NachDenkSeiten” und Autor der Bücher „Die Reformlüge”, „Machtwahn” und „Meinungsmache”. Unter dem Titel „Agenda 2010 - Eine Bilanz” wird der Volkswirt die Folgen von Hartz IV für die Lohnentwicklung beschreiben und die gesteckten Ziele der Reformen mit der eingetretenen Wirkung abgleichen.
Auch für den zweiten Termin, den 11. Mai, 19 Uhr im Haus des Kirchenkreises, Limperstr. 15, konnte ein prominenter Redner gewonnen werden: Professor Peter Strohmeier wird das Thema „Armut vor Ort?!” behandeln. Ergänzt wird sein Vortrag durch Erfahrungsberichte mehrerer Mitarbeiter des Diakonischen Werkes. „Es geht darum, die chaotischen und komplizierten Regelungen, die Hartz IV mit sich gebracht hat, offenzulegen”, erläutert Klaus Otto Bösche vom Diakonischen Werk.
Für die zweite Jahreshälfte sind als weitere Themen „Was Armut mit Kindern macht” und „Agenda 2010 - Abschaffen, und was dann?” geplant. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, Spenden sind willkommen.