Marl. Der Filmemacher, Fernsehproduzent und Schriftsteller Alexander Kluge erhält am 26. März im Theater Marl den Preis für sein Lebenswerk, die "Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschulverbandes".

Damit steht der erste Grimme-Preisträger 2010 fest. Über die weiteren 12 Trophäen entscheidet nun die Jury aus 52 Beiträgen, die gestern bekannt gegeben wurden.

Dabei dominierte in der Sparte Fiktion wieder einmal der Krimi, u. a. der Tatort. „Weil sie böse sind” mit Andrea Sawatzki, Jörg Schüttauf und Matthias Schweighöfer, der am 3. Januar dieses Jahres ausgestrahlt wurde, gehört zu den nominierten Filmen, ebenso wie „Altlasten”, die Geschichte über einen schwer erkrankten 80-Jährigen, der vergiftet wurde. Zu den ausgewählten Produktionen zählen auch „Bella Block” mit Hannelore Hoger, „Zwölf Winter” mit Jürgen Vogel und Axel Prahl sowie „Kommissar Süden und der Luftgitarrist”. Ein Film mit Ulrich Noethen, gedreht von Grimme-Preis-Rekordhalter Dominik Graf, der – gemeinsam mit dem Regisseur Heinrich Breloer – bislang sieben Auszeichnung in Marl erhielt.

Kategorie Unterhaltung gilt als Schwachstelle

Brisant und aktuell das Thema in Connie Walthers Beitrag „Frau Böhm sagt nein” mit Senta Berger. Ein Leben lang korrekt und loyal, verweigert die Vorstandssekretärin beim Verkauf des Unternehmens die Überweisungen überzogener Gewinn- und Abfindungszahlungen.

Auch das Volksmusik-Duo Wolfgang und Anneliese darf auf eine Grimme-Auszeichnung hoffen, allerdings nur in Gestalt von Bastian Pastewka und Anke Engelke. Sie überzeugten die Auswahlkommission in ihrer TV-Rolle als Volksmusiker bei der Moderation des „Deutschen Fernsehpreises” (Sat.1) und bei einem Auftritt bei „Wetten dass…?”. Dennoch, die Kategorie Unterhaltung gilt auch in diesem Jahr wieder als Schwachstelle.

Als ein solides Fernsehjahr bezeichnet Uwe Kammann, Direktor des Grimme Institutes, gestern die zurückliegenden 12 TV-Monate. Allerdings: „Keine überragende Brillanz, das Herausstechende wurde ein wenig vermisst.”

In der Kategorie „Information und Kultur/Spezialpreis sorgte aber Aljoscha Pause mit „Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball” für eine „journalistisch, herausragende und mutige Leistung”. „Damit hat er ein absolutes Tabuthema im Profifußball angesprochen”, so Grimme-Preis-Referent Dr. Ulrich Spies.