Oer-Erkenschwick. Die Polizei war gerufen worden, weil der Mann in einer Wohnung randaliert haben soll. Nach dem Einsatz von Pfefferspray brach er zusammen.
Ein 39-jähriger Mann aus Oer-Erkenschwick ist nach einem Polizeieinsatz am Wochenende gestorben. Die Polizisten aus dem Kreis Recklinghausen hatten bei dem Einsatz Pfefferspray eingesetzt, weil der 39-Jährige massiven Widerstand leistete. Aus Neutralitätsgründen untersucht die Polizei Dortmund nun den Fall und versucht zu klären, wie es zu dem Todesfall kam.
Die Polizisten waren war kurz nach halb acht am Sonntagabend zur Stimbergstraße in Oer-Erkenschwick gerufen worden, weil der 39-Jährige in einer Wohnung randaliert haben soll. Nach bisherigen Erkenntnissen war auch eine Frau in der Wohnung, die sich aber selbst in Sicherheit bringen konnte. Zwischenzeitlich befanden sich bis zu 150 Schaulustige Schaulustige vor Ort.
Todesfall nach Pfefferspray-Einsatz: Gutachten hebt tödliche Wechselwirkung hervor
"Der 39-Jährige ließ sich von den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten nicht beruhigen und leistete massiven Widerstand, so dass Pfefferspray eingesetzt und der Mann fixiert werden musste", heißt es im Einsatzbericht der Polizei. Wenig später verlor der 39-Jährige das Bewusstsein und wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Im Laufe der Nacht starb der Mann schließlich. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Oer-Erkenschwicker Drogen genommen hatte. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion des Leichnams angeordnet.
Dass Pfefferspray in Wechselwirkung mit Drogen oder Psychopharmaka tödlich sein kann, ist schon länger bekannt. Bereits 2010 hatte der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags nach mehreren Todesfällen in Zusammenhang mit Pfefferspray in einem Gutachten darauf hingewiesen, dass „indirekte gesundheitliche Gefahren beim Einsatz von Pfefferspray bestehen, insbesondere für solche Personen, die unter Drogeneinfluss stehen oder Psychopharmaka eingenommen haben“. (red)