Vest. Weihnachten im warmen Wohnzimmer, bei Kerzenschein den Baum bestaunen, Geschenke auspacken, im Kreis der Lieben die Gans verspeisen: So sollte es sein, ist es aber vielerorts nicht.

Denn was dem einen die schönste, ist dem anderen die schwerste Zeit im Jahr. Vielleicht, weil der Partner nicht mehr lebt, die Kinder in weiter Ferne wohnen, weil das Geld fehlt für Christbaum und Geschenke, die Obdachlosigkeit jedes Fest unmöglich macht.

Für all jene gibt es Anlaufstellen, gibt es Orte, an denen sie zumindest den Heiligabend in Gemeinschaft verbringen können.

In Herten etwa findet eine offene Weihnachtsfeier im Kaplan-Prassek-Heim an der Papst-Johannes-Straße 2 statt. Ab 18 Uhr wird unterm Weihnachtsbaum gemeinsam gesungen und musiziert, dazu gibt es ein leckeres Weihnachtsmenü. Bis 21.30 Uhr können die Gäste gemütlich beisammen sitzen. Für alle die, die nicht gut zu Fuß sind, hat die Gemeinde St. Antonius eigens einen Fahrdienst eingerichtet, Interessierte können sich im Pfarrbüro melden (02366 35 532).

Auch in Recklinghausen muss am Heiligen Abend niemand alleine bleiben. Die Gastkirche an der Heilige-Geist-Straße 7 lädt zum Weihnachtsfest ab 16 Uhr. Die Feier beginnt mit Kaffee und Kuchen, danach geht es zur Christmette, und im Anschluss folgen Abendessen, Bescherung und weihnachtliches Singen. Wer einige Minuten zur Ruhe kommen will, kann dies in der Kirche St. Petrus Canisius (Canisiusstraße 2) oder in der Kirche St. Antonius (Antoniusstraße 10) tun: Dort bleiben an Heiligabend die Türen für Jedermann geöffnet.

Wie bereits in den vergangenen Jahren veranstalten auch die katholischen Gemeinden und die evangelische Stadtkirchengemeinde in Marl ein Weihnachtsfest für alle, die allein, in Not oder obdachlos sind. Das Fest findet im Pfarrheim St. Josef (Bergstraße 117) statt und beginnt um 15 Uhr mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken. Zur musikalischen Untermalung spielt der Posaunenchor, es wird gesungen, erzählt, und lecker gegessen.