Dorsten/Bochum. Eine Bochumerin starb im vergangenen September nach einem Verkehrsunfall am Schloss Lembeck. Jetzt sitzt ihr 79-jähriger Ehemann in U-Haft.

Zehn Monate nach einem tödlichen Verkehrsunfall auf dem Parkplatz des Schlosses Lembeck in Dorsten ist der Ehemann einer damals verstorbenen Frau festgenommen worden. Der inzwischen 79-Jährige soll seine damals 65-jährige Gattin in den Vormittagsstunden des 30. September 2018 überrollt haben. Das ergibt sich laut einer Mitteilung der Polizei Recklinghausen und der Staatsanwaltschaft Essen aus einem in Anschluss an den Unfall in Auftrag gegebenen Sachverständigengutachten. Dessen Erstellung zog sich offenbar über mehrere Monate.

Gegen den 79-Jährigen werde nun wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. Wie die Ermittlungsbehörden am Freitag mitteilten, wurde der Mann bereits am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.

Den Unfall hatte die Polizei am 1. Oktober des vergangenen Jahres vermeldet. Darin war allerdings noch keine Rede davon, dass die 65-Jährige vom Auto ihres eigenen Mannes erfasst worden war. Weil die Umstände zunächst unklar waren und ein Tötungsdelikt auch damals schon nicht ausgeschlossen werden konnte, richtete die Polizei eine Mordkommission ein. Auf Nachfrage machten weder Polizei noch Staatsanwaltschaft weitere Angaben zu dem Fall. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es.