Datteln. In den sozialen Medien der Stadt gab es am Wochenende reichlich Meldungen über Nester des Eichenprozessionsspinners. Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt Stadtsprecher Dirk Lehmanski den Spinner-Alarm in Datteln. Die Stadt habe Hunderte Fälle registriert.
Ende Mai und Juni ist die Hochzeit dieses Schädlings. Dann kriechen die Raupen des Schmetterlings aus den Kronen vornehmlich von Eichen herab. Die Tiere sind nicht nur schädlich für die Eichenblätter, sie können per Hautkontakt beim Menschen stark juckende Ekzeme bis hin zur Atemnot auslösen. Denn die Raupen der Motte bilden ab dem dritten Larvenstadium weiße Brennhaare aus, die das Nesselgift Thaumetopein enthalten, das die Beschwerden auslöst.
Erkennbar sind die Raupen an ihrer bläulich-schwarzen Färbung und den Nestern, die bis zu einem Meter lang werden können und an Stämmen oder Astgabeln haften. Die Raupen des Schmetterlings ernähren sich hauptsächlich von Eichenblättern, seltener auch von Buchen- und Ahornblättern.
Fallzahl nahezu verdoppelt Damit hat sich die Fallzahl nahezu verdoppelt. 2016 gab es laut Lehmanski den ersten Einsatz gegen Eichenprozessionsspinner-Nester. Im letzten Jahr waren es 200. Aktuell sind der Stadt für dieses Jahr bereits 350 Fälle bekannt. Entsprechend dürften auch die Kosten für die Stadt steigen. Im letzten Jahr kostete der Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner rund 11.000 Euro.
Allerdings kümmert sich die Stadt bei der Beseitigung der Nester nur um die städtischen Bäume. Für die Schädlingsbekämpfung hat sie eine Fachfirma beauftragt. Bürger, die in ihrem eigenen Garten einen Befall mit dem Eichenprozessionsspinner feststellen, müssen sich selber um entsprechende Maßnahmen kümmern, um die Nester zu entfernen.