Die gute, alte Bratwurst liegt auf Platz zwei. Rind, Geflügel oder Lamm gehen auch, sagt Fleischer-Obermeister Michael Bockhoff
Recklinghausen. Feuer frei, Kohle raus. Grillen hat Hochsaison. Einer, der in diesem Jahr bereits vier, fünf Mal den Grill angeworfen hat, ist ein echter Experte, wenn's um Fleisch und Wurst geht. Heinz Michael Bockhoff schafft als Metzgermeister und ist Obermeister bei der Innung Recklinghausen, Stadt und Land.
Bockhoff ist 44 und genauso lange ist er im Recklinghäuser Norden zuhause. Sein Geschäft steht an der Halterner Straße, und dort spielt die Grillzeit eine, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle.
Der Run ist da, wie Bockhoff versichert. Experimentierfreudig aber seien die Kunden weniger. Der gemeine Griller, so scheint es, setzt auf Klassiker. Der Metzger muss nicht lange überlegen. "Nackensteaks, zu 95 Prozent bereits mariniert, sind bei uns der große Renner, ganz klar. Nackensteaks und natürlich die gute, alte Rostbratwurst." Zwar verkauft Bockhoff auch Rind, Geflügel oder Lamm - Schwein aber ist nicht zu toppen.
Wichtig sei auch Fett. Nackensteaks etwa müssen laut Bockhoff schon ein wenig marmoriert sein, damit sie nicht als Schuhsohle enden. "Sonst wird Fleisch auf dem Grill schnell dröge."
Nacken, Rostbratwurst. Auf den Plätzen folgen Bauch, Scheibe, Rippchen. Und wer damit und mit Geflügel, Rindersteaks oder Lammfilets nicht genug hat, der viele andere Möglichkeiten. "Immer gefragt sind auch Spieße", so Bockhoff. Spieße, gespickt mit Gyros- oder Gulaschfleisch, Zwiebeln, Tomaten oder Paprika. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt - wichtig ist aber, dass man auch den Spieß umdreht.
Die Grillutensilien sind für Bockhoff übrigens nicht so entscheidend, wenn's denn nur Holzkohle ist. Grillzange oder Grillgabel - da macht er keinen Unterschied. Zange sei gut, Gabel gehe aber auch, gut sogar. Würstchen anzustechen, um sie besser wenden zu können, sei auch kein Drama. "Wenn's gute Produkte sind, dann tropft es auch nicht so wild."