Der 20-jährige Christian Schütte-Nütgen aus Marl wird heute in Düsseldorf von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers für seinen Abi-Durchschnitt von 0,6 geehrt

0012674709-0050027469.JPG
© WAZ

Marl / Düsseldorf. Dass ihm das Lernen leicht fällt, glaubt man Christian Schütte-Nütgen aufs Wort. Ein Abiturdurchschnitt von 0,6 verdient zweifelsohne Respekt.

Diese Hochachtung wird dem 20-Jährigen am heutigen Montag auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers entgegen bringen. Bei der "Bestenehrung" in der Landeshauptstadt Düsseldorf wird der angehende Medizin-Student aus Marl gemeinsam mit elf weiteren "Allerbesten" seiner Schulform geehrt.

Was ihn dort neben dem Händedruck des Landesvaters erwartet, das weiß Christian Schütte-Nütgen nicht. "Ich lass mich mal überraschen. Ist schon was Besonderes", sagt der Ausnahmeschüler des Marler Loekamp-Gymnasiums. Nicht nur in seinen vier Abiturfächern Mathematik, Physik, Deutsch und Sozialwissenschaften sahnte Schütte-Nütgen regelmäßig die Höchstpunktzahl von 15 Punkten ab.

820 von 840 möglichen Zählern auf dem Abiturzeugnis sprechen Bände. Übermäßig viel gelernt, das habe er nicht. "Ich hatte einfach Glück, die Zusammenhänge sehr schnell verstanden zu haben. Das ist gerade in den Naturwissenschaften das A und O", so Schütte-Nütgen.

Derzeit absolviert er ein Praktikum als Pfleger in der Marler Paracelsus-Klinik, gerade mal einen Steinwurf von dem Gebäude entfernt, wo die Pauker regelmäßig die "1 +" unter seine Klausuren meißelten.

Mit endlosen Wartesemester braucht sich der leidenschaftliche Tennisspieler selbstverständlich nicht zu plagen. Im Oktober bereits beginnt Christian Schütte-Nütgen sein Medizinstudium an der Universität Münster.

"Eine schwere Entscheidung", sagt der 19-Jährige. Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwissenschaften, Physik und eben Medizin standen auf seiner Wunschliste.

Den beruflichen Werdegang will der Marler in Richtung Genforschung einschlagen. Das Stichwort Neid kennt Schütte-Nütgen nicht. Warum auch? Schließlich fand der Primus immer mal Zeit, seinen Freunden etwas zu erklären oder gemeinsam mit ihnen zu lernen.Wenn alle Stricke mal rissen, kreiste auch schon mal das Heft mit den Hausaufgaben durch den Klassenraum.

Ein "sehr guter" Kumpel eben! CW