Iris Berben: "Ich hätte vor 40 Jahren nie gedacht, dass ich einmal für mein Lebenswerk ausgezeichnet werde. Das ist die letzte Stufe, die man erklimmen kann"

16 Uhr: Großer Tag für die Film- und Fernsehwelt: Der Rote Teppich vor dem Adolf-Grimme-Institut ist ausgerollt, die Fernsehkameras sind aufgestellt und die Fans warten auf das Eintreffen der Stars zum Empfang bei der 44. Preisverleihung, allen voran natürlich Iris Berben. Bevor es um 19 Uhr im Theater losgeht, plaudern und fachsimpel die von der Jury ausgezeichneten Schauspieler, Regisseure, Autoren und Produzenten beim Empfang im Adolf-Grimme-Institut am Eduard-Weitsch-Weg.

16.05: Eine der ersten, die über den Roten Teppich ins Grimme-Institut kamen, war Marls Bürgermeisterin Uta Heinrich. Sie betonte nochmals, dass der Grimme-Preis nach Marl gehört, weil diese Stadt kulturell sehr aufgeschlossen sei. Auch will man sich in dieser Hinsicht weiter entwickeln und die Kunst fördern. Ein Teil davon ist auch gutes Fernsehen. Erstmals den Grimme-Preis erhält Sandra Schießl für „Tomte Tummetott und der Fuchs, ein Zeichentrickfilm nach Astrid Lindgren”. Im Gespräch mit der WAZ sagte sie: „Das ist eine riesengroße Ehre für mich, im Zusammenhang mit Astrid Lindgren genannt zu werden.”

Uwe Kockisch erhält den Grimme-Preis 2008 für die Rolle in dem Film
Uwe Kockisch erhält den Grimme-Preis 2008 für die Rolle in dem Film "Eine Stadt wird erpresst". Fotos, WAZ: Dirk Bauer © WAZ

16.30 Uhr. Riesenblitzlichtgewitter als der Star der 44.Grimmepreis-Verleihung, Iris Berben, eintraf. „Ich muss mal eben darüber, ich bin schließlich weisungsgebunden. Bin aber in wenigen Minuten zum Gespräch bereit”, erklärte sie WAZ-Redakteur Peter Kallwitz, bevor sie zu ihrem Preis Stellung bezog. „Das ist sicherlich die letzte Stufe, die man erklimmen kann, um ausgezeichnet zu werden. Dieser Preis befreit einem von allen. Vor 40 Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich einmal für mein Lebenswerk geehrt werde. Aber das betrachte ich jetzt nicht mit Wehmut. Ich bin auf dem Zenit meiner Arbeit,” erklärte die Diva auf dem Roten Teppich gegenüber der WAZ. Berben betonte nochmals, dass sie nicht nur gerne mit ihrem Sohn, der Produzent ist, zusammen arbeitet, sondern auch gern anderen jungen Regisseuren vertraut.

16.55 Uhr. Stars am laufenden Band. Uwe Kockisch, der den Grimme-Preis für den Fernsehfilm

Der Rote Teppich ist ausgerollt

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    "Eine Stadt wird erpresst" erhält und einem breiteren Publikum eher als Kommissar Brunetti nach der Romanvorlage von Donna Leon bekannt, erklärte gegenüber WAZ-Redakteur Peter Kallwitz, dass der Film eine sehr gute Teamarbeit war. Kockisch: Das sollte eigentlich der Maßstab und immer so sein.“ Ebenfalls nicht retten vor Fotografen und Fernsehkameras konnte sich Ken Duken, ausgezeichnet für den Film „Eine andere Liga“. Duken machte erst einmal Grimme-Referent Ulrich Spies ein Riesenkompliment: „Er ist ein Filmbesessener. Wie er mit diesem Preis umgeht it einfach genial.“ Derzeit Duken einen Film in norwegisch: Ich spiele einen Bösewicht. Habe ein Crashkurs in norwegisch gemacht. Mal sehen ob es klappt.“

    Besondere Aufmerksamkeit erhielt Regisseur Christian Betz. Für seinen Film „Zwischen Wahnsinn und Kunst“ erhält er gleich zwei Preise. Einmal den „normalen“ Grimme-Preis und einmal den Preis der Marler Gruppe. „Ich habe mich fünf Jahre lang auf dieses Projekt vorbereitet. Außerdem habe ich als Zivildienstleistender in diesem Job gearbeitet.“

    Anke Engelke und Bastian Pastewka auf dem Roten Teppich vor dem Grimme-Institut in Marl.
    Anke Engelke und Bastian Pastewka auf dem Roten Teppich vor dem Grimme-Institut in Marl. © WAZ

    17.40 Uhr. Während alles noch auf Bastian Pastewka, Anke Engelke und Christian Ulmen wartet, die derzeit noch im Stau stehen, traf die Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes, Rita Süßmuth ein. Gegenüber WAZ-Redakteur Peter Kallwitz schwärmte sie von dem Engagement und der schauspielerischen Leistung von Iris Berben: „Es ist erstaunlich und vorbildlich, wie sie Heiteres und Ernstes im Film und auch politisches Engagement im Privaten verbindet.“

    Ansonsten haben sich bislang alle Preisträger eingefunden und bereiten sich bei Häppchen und kühlen Getränken im Grimme-Institut auf die große Preisverleihung im Theater vor.

    18.20 Uhr. Kurz vor Ende des Empfangs, bevor der Tross zur Preisvergabe aufbrach, trafen Anke Engelke, Bastian Pastewka und Christian Ulmen ein. Pastewka erklärte anlässlich seiner Auszeichnung, dass er in Marl bisher die größte Show gemacht hat. Er meinte allerdings ein Theaterstück namens Männerhort, das im Januar im Marler Theater aufgeführt wurde.

    Anke Engelke wollte keinen Vergleich zu anderen Preisen ziehen, um andere ernstzunehmende Preise zu schmälern. Auf die Frage von WAZ-Redakteur Peter Kallwitz, ob sie denn Vergleiche mit anderen Unterhaltungs-Sendungen ziehen möchte, sagte Engeleke: „Ich sehe praktisch überhaupt nicht fern. Da müssen Sie den Basti fragen. Der ist in dieser Hinsicht ein bisschen irre. Wenn man sich mit dem unterhält, schaut der sich gleichzeitig drei verschiedene Sendungen an.“

    Hohes Lob dagegen gab es von Christian Ulmen für den Grimme-Preis: „Für mich ist das der Nobelpreis unter den Fernsehpreisen.“

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    Die Schauspielerin Iris Berben bei der Verleihung des Grimme-Preis 2008 im Theater der Stadt Marl. Fotos,  WAZ: Dirk Bauer
    Die Schauspielerin Iris Berben bei der Verleihung des Grimme-Preis 2008 im Theater der Stadt Marl. Fotos, WAZ: Dirk Bauer © WAZ
    Bastian Pastewka und Anke Engelke bei der Verleihung des Grimme-Preis 2008 im Theater der Stadt Marl.
    Bastian Pastewka und Anke Engelke bei der Verleihung des Grimme-Preis 2008 im Theater der Stadt Marl. © WAZ
    In Marl wurde am Freitag (4. april 2008) der 44. Grimmepreis verliehen. Vor der Verleihung trafen sich die Preiträger im Grimme-Institut.
    In Marl wurde am Freitag (4. april 2008) der 44. Grimmepreis verliehen. Vor der Verleihung trafen sich die Preiträger im Grimme-Institut. © WAZ
    In Marl wurde am Freitag (4. april 2008) der 44. Grimmepreis verliehen. Im Bild Iris Berben, die für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
    In Marl wurde am Freitag (4. april 2008) der 44. Grimmepreis verliehen. Im Bild Iris Berben, die für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. © WAZ
    Erstmals den Grimme-Preis erhält Sandra Schießl für „Tomte Tummetott und der Fuchs
    Erstmals den Grimme-Preis erhält Sandra Schießl für „Tomte Tummetott und der Fuchs © WAZ
    Ken Duken wurde für den Film „Eine andere Liga“ ausgezeichnet.
    Ken Duken wurde für den Film „Eine andere Liga“ ausgezeichnet. © WAZ
    Beatrix Schwehm, Grimmepreis 2008 für ihre Rolle in dem Film eine Deutsche Muslima
    Beatrix Schwehm, Grimmepreis 2008 für ihre Rolle in dem Film eine Deutsche Muslima © WAZ
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