Mit dem nordirischen Teufelsgitarristen Gary Moore kommt der nächste Star in die Stadthalle nach Datteln.Auftritt am 14. Mai ist perfekt. Es gibt 900 Karten, mehr nicht

Datteln. Der Deal ist perfekt, Blues-Musiker Gary Moore kommt nach Datteln und zieht in der Stadthalle am 14. Mai ganz spezielle Saiten auf. Schon heute gilt: Wer zuerst kommt, zahlt zuerst - und hat so die Chance, eines der begehrten 900 Tickets für den einzigen Ruhrgebiets-Gig des Großmeisters abzustauben.

Toto, BAP, Manfred Mann oder Paul Carrack. Was das Dattelner Kulturbüro seit einigen Jahren auf die schmale Stadthallenbühne stellt, hat auch in der internationalen Szene einen glasklaren Klang. Nun also Moore, der seit fast 40 Jahren im Geschäft ist - und zwar richtig dick.

Belfast, Nordirland. Im April 1952 wird Robert William Gary Moore in ein Leben geboren, in dem sich irgendwann alles um Musik dreht. Als junger Hund streunt er durch die Gegend, zieht als 17-Jähriger mit einem gewissen Phil Lynott durch die Clubs und um die Häuser. Skid Row, die erste Band, überlebt gerade drei Alben, der Kontakt aber hält.

'73 treffen sie sich wieder. Lynott, der Ire, ist längst erfolgreich mit Thin Lizzy. Als Moore einsteigt, wird die Band noch härter, noch berühmter. Doch zwei derart dominante Frontmänner, das geht nicht gut. Ein Jahr später nur steigt Moore wieder aus, 1978 dann wieder ein. Rauf und runter, was bleibt, sind Klassiker wie "Parisienne Walkways".

Längst ist Gary Moore eine echte Größe. Und eine Art Chamäleon. '75 mit Colosseum II, da spielt er Jazz. Mit Thin Lizzy ist's der Hardrock, auf "Wild Frontier", einem seiner bekanntesten Alben, kommen zudem Folk-Einflüsse zur Geltung.

1990 dann der nächste Stilwechsel, plötzlich bestimmt der Blues sein Schaffen. "Still Got the Blues", ein Album, auf dem auch Albert King, Albert Collins oder der große George Harrison mitmischen, landet in den deutschen Charts immerhin auf Platz vier.

Auch die Rockband BBM sorgt kurz für Furore. Jack Bruce, Ginger Baker und Gary Moore spielen 1994 Songs im Stil von Cream, spielen das, was Bruce, Baker und Eric Clapton nicht ganz 30 Jahre zuvor auch schon spielten. Kommerziell eher Durchschnitt, musikalisch aber eine echte Wucht.

Reges Interesse an Kultur, Comedy und Musik hat er seit er groß ist, seit 1996 leitet Michael Hans das Dattelner Kulturbüro, befasst sich also auch beruflich mit Kunst und Künstlern. Stellvertretend für ein Team von fünf Kollegen verriet der 44-Jährige im lockeren Plausch mit Norbert Ahmann, warum es in Kultur-Datteln seit Jahren läuft wie eine Eins.

Was hat das Dattelner Kulturbüro, was andere nicht haben? Mehr Geld kann es ja wohl nicht sein, oder?

Hans: Mehr Geld sicher nicht, bei uns spielt sich alles in finanziell sehr übersichtlichen Größenordnungen ab.

Aber einer wie Gary Moore kommt doch nicht, weil Sie so ein netter Typ sind.

Hans: Ich weiß nicht . . . Im Ernst: Bei uns muss das Jahrespaket stimmen, und bisher sind wir in jedem Jahr mit unserem Etat hingekommen.

Warum Moore, wie hat's letztlich geklappt?

Hans: Uns ist wichtig, qualitativ hochwertige Künstler zu verpflichten. Gary Moore gehört fraglos dazu, sein Engagement hatte aber auch eine Vorlaufzeit von gut anderthalb Jahren. Ein Vorteil war zudem, dass wir uns in der Szene mittlerweile wohl einen sehr ordentlichen Ruf erworben haben und der Termin gut in Moores Tour-Routing passte.

Vieles funktioniert wohl auch, weil das Team funktioniert. Wer gehört dazu?

Hans: Völlig richtig. Einer allein ist nix, zusammen aber funktionieren wir gut. Wir, das sind Gisbert Kleiner, Kiki Falk-Becker, Kulturdezernent Matthias Dekker und natürlich Ludwig Kerkhoff, der Stadthallen-Chef.

Spielt bei der Verpflichtung von Musikern letztlich auch der persönliche Geschmack eine Rolle?

Hans: Natürlich. Gary Moore war im Grunde Matthias Dekkers Idee. Passt natürlich auch vom Alter . . .

Wie zickig sind die Stars?

Hans: Geht so. Oft machen die Agenten Theater. Wir hatten natürlich auch schon sehr ausgefallene Wünsche.

Und zwar?

Hans: Verrat' ich nicht.

Der Vorverkauf für das Konzert beginnt am Dienstag, 19. Februar. Karten zum Preis von 37 Euro plus Gebühren gibt es im WAZ-Ticketshop in Recklinghausen (Breite Straße 37, 02361 952-704) oder im Dattelner Kulturbüro (Kolpingstraße 1, 02363 107-357).