Gary Moore gab sein einziges Gastspiel im Ruhrgebiet im neuen Dattelner Sportzentrum

Von Christoph Winkel

Fachleute nennen Gary Moore in einem Atemzug mit Eric Clapton. Am Mittwochabend begeisterte der 56-Jährige Gittarist bei seinem einzigen Auftritt im Ruhrgebiet knapp 1400 Leute im Dattelner Sportzentrum. Ursprünglich sollte der Nordire seine musikalischen Qualitäten in der Stadthalle zum Besten geben. Da die Karten aber binnen kürzester Zeit vergriffen waren, entschied sich das Dattelner Kulturbüro für den Umzug ins neue Sportzentrum. „Eine gute Wahl“ sagt Michael Hans, der Leiter des Kulturbüros.

Auf einen bestimmten Musikstil wollte sich Moore auch am Mittwochabend nicht festlegen. Vielleicht ist es eben das, was den Vollblutmusiker so besonders macht – die Vielseitigkeit. Neben Hardrock und Heavy Metal schmetterte der Weltstar gleichermaßen gefühlvolle Blueseinlagen ins Mikro. Keinen einzigen seiner großen Hits ließ Moore aus. „Over the hills and far away“, „Cold day in hell“ oder „Friday on my mind“ schafften es wie neun weitere seiner Hits in die Charts. Klaus Breimann aus Waltrop sah den Ausnahmemusiker bereits 1991 bei einem Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle und war auch schon vor 17 Jahren beeindruckt. Vergleichen wollte der heute 42-Jährige die beiden arg zeitversetzten Auftritte nicht, doch auch die Show im Dattelner Sportzentrum hat ihn fasziniert.

Gemeinsam mit seinem dreiköpfigen Team ließ Moore eineinhalb Stunden ohne Pause sowohl Bühne als auch die großzügige Sporthalle beben. Dabei stand der Weltstar zumeist am vorderen Bühnenrand und verausgabte sich vor allem bei seinen unzähligen Gitarrensoli völlig. Eefko Awkes kam extra aus Holland ins Vest, um sein Idol zu sehen und vor allem zu hören. Über zehn Konzerte habe er bereits gesehen und sei immer wieder aufs Neue von der Power des Musikers fasziniert. „Für mich ist Gerry der größte Gitarrenspieler überhaupt. Das ist Leidenschaft pur“, sagt der 39-Jährige aus Groningen. Das Alterspektrum der Fans war breit gefächert. Während einige Teenager zu den harten und sanften Tönen des 56-Jährigen feierten, mischten sich aber ebenso zahlreiche Fans ab 60 Jahren aufwärts unter die knapp 1400 Konzertbesucher.

Die „Logen-Plätze“ vor der Bühne, Nackenschmerzen inklusive, waren schon gut eineinhalb Stunden vor Konzertbeginn restlos ausgebucht. Kurz vor dem Ende seines offiziellen Programms sorgte Moore mit seinem Welthit „Still got the blues“ für absolute Gänsehautstimmung. Josef Langenbrink war mit seiner Frau gekommen und fand den Auftritt „absolute Spitzenklasse“ Besonders die zweite Zugabe „Parisienne Walkways“ hatte es dem 55-Jährigen Hertener angetan.

„Da ging es noch einmal richtig zur Sache, Gary Moore hat die Gitarre richtig schön weinen lassen. Einfach klasse.“ Auch Organisator Michael Hans war hochzufrieden. „Es kamen unzählige Leute zu mir, die sich für einen schönen Abend bedankt haben. Das hat man zumindest in dieser Größenordnung selten.“