Nur hier gibt's die „Wa(h)re Kunst”. Im revierweit einzigen Kunstkaufhaus liegen die Bilder in Regalen, in Grabbelkisten, losen Mappen und im Schaufenster.

Was im letzten Jahr als echte Erfolgsgeschichte begann, findet jetzt seine Wiederholung: Als temporäres Ausstellungs-Projekt öffnet am Samstag um 10 Uhr das Kaufhaus für Bildende Kunst seine Pforten im Ladenlokal am Recklinghäuser Steintor 1a.

Eine witzige Idee mit durchaus ernst zu nehmendem Anspruch: Bei Kunst, die im Warenhaus angeboten wird, verliert so mancher die Hemmschwelle. Wer Museum oder Galerie meidet, der findet vielleicht leichter Zugang zu einem Warenhaus. Denn schließlich wird Kunst hier nicht nur unkonventionell präsentiert, es gibt sie auch für jeden Geldbeutel.

Zwischen einem und 1000 Euro liegen die Preise für echte Ölgemälde, schräge Objekte, Skulpturen und Fotografien. Zu diesen Kursen bieten 102 Künstler aus dem ganzen Revier und sogar darüber hinaus rund 1000 Werke an.

Originale statt billige Reproduktionen: Auch das gehört zum Konzept von Initiator Guido Röcken, der in diesem Jahr noch mehr Wert auf Originalität legt. Und erstmals auch Werke ausjurieren musste: „Inzwischen haben sich sogar Künstler aus Hamburg, Bremen und Berlin beworben.”

Und welche Kunst bekommt man nun für einen Euro? Kleine Beton-Pfeile mit Zahlen-Codes zum Beispiel, mit denen man sich online vernetzen kann. Oder limitierte Button-Editionen von Silke Aschenbrenner aus Herten, Joachim Polnauer und Axel Schuch aus Recklinghausen. Klein und witzig auch Schlüsselanhänger, die ihren Besitzer als „Spitzenkraft” titulieren. Kleine Kunst zum schnellen Mitnehmen.

Wieder mit dabei: die prallen Dick Madames von Barbara Hänsel. Als Kaufhaus-Maskottchen fungiert diesmal eine schräge Skulptur der Dortmunderin Tatyana Vodopyan. Ilse Hilpert zeigt Mini-Objekte von der Denkerstirn bis zum losen Mundwerk.

Erstmals wird es diesmal auch einen Kunst.Zeit-Kalender geben. Das vom Waltroper Fotokünstler Uwe Sülflohn entworfene Werk wird in der zweiten Kaufhauswoche vorgestellt. Zwischendurch, vor allem samstags, stehen kleine Happenings auf dem Programm wie der Verkauf von 50 Kunstwundertüten. Der Erlös davon fließt in eine caritative Einrichtung. Das Kunstkaufhaus ist bis 22. Dezember montags bis freitags 10 bis 18.30 Uhr, samstags 10 bis 18 Uhr geöffnet.