Recklinghausen. Auch in diesem Jahr wird die jüdische Kultusgemeinde am ersten Sonntag im November der Ermordung von 3.000 Juden am 3. November 1943 im Getto von Riga gedenken. Darunter befanden sich die letzten 300 Kinder. Die Feier auf dem jüdischen Friedhof am Nordcharweg wird um 11.30 Uhr beginnen.
Und natürlich wird auch Rolf Abrahamsohn wieder dabei sein, wenngleich dem mittlerweile 91-Jährigen das Kommen nicht mehr so leicht fällt. "Er ist nicht mehr in allerbester Verfassung, aber insgesamt geht es ihm noch ganz gut", weiß Isaak Tourgman, der Kantor der jüdischen Kultusgemeinde, zu berichten. Abrahamsohn ist der letzte Holocaust-Überlebende der hiesigen Gemeinde, und er wurde unter anderem nach Riga deportiert.
Nahezu alle Bürgermeister der Kreisstädte werden ebenfalls vor Ort sein, dazu der Landrat und die wesentlichen Repräsentanten der lokalen und regionalen Politik. Das Grußwort wird Dr. Mark Gutkin, der Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde, sprechen, weitere Reden werden folgen. Zudem gibt es Gebete, obendrein werden Kinder sechs Kerzen entzünden, die die sechs Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Juden symbolisieren sollen.
Außerdem wird Musik geboten, für die das Nodelman-Quartett verantwortlich zeichnet: In der Besetzung Misha Nodelman (1. Violine), Evgeni Selitsky (2. Violine), Andreas Kosinski (Viola) und Mark Mefsut (Violoncello) werden Melodien aus dem Film "Schindlers Liste" und natürlich jüdische Klänge intoniert. Für Musiker und Gäste werden Pavillons aufgestellt, um die Gedenkfeier weitgehend wetterunabhängig zu gestalten.
Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof am Nordcharweg: Sonntag, 6. November, 11.30 Uhr.