Herten-Scherlebeck. Die Störung ist behoben: Nachdem viele Fernseher in Scherlebeck acht Tage lang dunkel geblieben sind, haben sie seit Dienstagnachmittag, 26. April, wieder Empfang. Jetzt kommt raus: Statt 15 waren 50 Haushalte betroffen, auch die Internetleitungen funktionierten nicht und die Ursache war doch kein technischer Defekt.

Mehrere Leser hatten sich bei unserer Zeitung gemeldet, weil ihr Kabelfernsehen nicht funktionierte (wir berichteten). Auf unsere Anfrage teilte Unitymedia-Sprecher Helge Buchheister am Montag, 25. April, mit, Ursache für die Probleme sei ein defektes Bauteil.

Den Anwohnern hatte der Kundendienst am Telefon etwas anderes erzählt: Der private Eigentümer des Hauses, in dem der Verstärkerpunkt für das Kabelnetz steht, habe den Strom abgestellt. Dazu nahm das Unternehmen am Montag keine Stellung. Kundin sollte sich selbst kümmern Am Dienstag meldete sich dann Leserin Nicole Vagedes in unserer Redaktion und leitete eine E-Mail des Unitymedia Kundendienstes von Montag weiter. Als Ursache verweist der Mitarbeiter auf besagten Eigentümer, der den Strom abgestellt habe. Sein Rat: Vagedes solle sich direkt an den Hausbesitzer wenden, denn es liege kein Fehler seitens Unitymedia vor.

Mit der Mail konfrontiert, sagt Unitymedia-Sprecher Helge Buchheister gestern am Telefon, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt - das defekte Bauteil sei Ursache eines anderen Störfalls gewesen, der sich am Montag im Stadtgebiet ereignet habe. Wo genau, sagt er nicht. Die meisten sind mächtig sauer In einer Mail erläutert er schließlich, ein defektes Bauteil könne er mittlerweile ausschließen. "Wir können bestätigen, dass die Stromzufuhr zu unserem Verstärkerpunkt auf der Kaiserallee durch den Hauseigentümer unterbrochen wurde." Warum der Eigentümer den Strom abgestellt hat, wisse er nicht - dieser sei nicht zu erreichen.

Wenig später klappte es dann offenbar doch: Die Anwohner meldeten, ihre Fernseher hätten wieder Empfang.
Die meisten von ihnen sind mächtig sauer auf Unitymedia und wollen den achttägigen Ausfall nicht einfach hinnehmen. Anwohner Stephan Bukowski: "Ich verlange von Unitymedia eine Entschädigung für die ausgefallenen Tage." Heinz Tönnes hat bereits am Montag seine Konsequenzen aus der Sache gezogen: "Wir haben unseren Vertrag gekündigt und haben jetzt den Anbieter gewechselt." Unitymedia prüft Entschädigungen Ob und wie viel Unitymedia den betroffenen Kunden erstatten will, ist noch offen, sagt Sprecher Helge Buchheister: "Inwieweit die betroffenen Kunden Anspruch auf eine Entschädigung haben, prüfen wir. Wir setzen uns gegebenenfalls individuell mit ihnen in Verbindung."