Katholische Pfarrgemeinden fusionieren zum 1. Januar 2010. St. Marien wird Pfarrkirche der neuen Pfarrei.

Die Überschrift des bistumsübergreifenden Projektes lautet „Wandel gestalten – Glauben entfalten”. Das, was dahinter steckt, ist eine Art Kassensturz innerhalb des Erzbistums Köln – in Zeiten des demografischen Wandels, schwindenden Kirchenpersonals und Gemeindegliedern. Ganz konkret lässt es sich für Velbert so beschreiben: Die bisherigen katholischen Pfarrgemeinden St. Michael, St. Joseph, St. Marien, St. Don Bosco und St. Paulus werden zum 1. Januar 2010 fusionieren. Fusionen sind aus haushaltstechnischen Gründen nämlich nur zum Jahreswechsel möglich.

Und: Die bisherigen Pfarreien sowie die Kirchengemeindeverbände Velbert-West und Velbert-Mitte/Langenberg werden aufgelöst. Eine neu gegründete Pfarrei tritt an die Stelle der alten. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll dann auch die Wahl des dazugehörigen Kirchenvorstands erfolgen. Um es vorweg zu nehmen: Alles bleibt so gesehen beim Alten – nur unter einem neuen Dach.

Abschied

Die Salesianer werden sich Ende Juni von Velbert verabschieden.

Auch Gemeindeassistentin Nina Wolber wird gehen – zum Sommer verlässt sie den Seelsorgebereich. Im September dann werden Pastoralreferent Gisbert Punsmann und ein Priester ihren Dienst im Seelsorgebereich beginnen.

Doch was ist der Grund dafür? Auf der Internetseite der Pfarrgemeinde St. Michael (Langenberg) steht: „Der Erzbischof hat unter Berücksichtigung der Voten der Gremien entschieden” die Gemeinden zu fusionieren. Ergo: Die fünf Velberter Gemeinden hatten die Wahl. Sie konnten sich entweder für eine Großgemeinde entscheiden (mit einem zentralen Kirchenvorstand) oder aber für eine Pfarreiengemeinschaft, bei der jede der fünf Gemeinden selbstständig mit eigenem Vorstand geblieben wäre. „Die Entscheidung, also die Gründung einer neuen Pfarrei, ist getragen von allen fünf Gemeinden”, sagt der Pfarrer von St. Michael, Mathieu Gielen.

Die Kirche St. Marien in der Stadtmitte wird die neue Pfarrkirche sein. Das hat ebenfalls der Erzbischof entschieden. „Keine der anderen Kirchen wird geschlossen”, versichert Gielen – St. Joseph, St. Don Bosco, St. Paulus und auch St. Michael werden zu Filialkirchen. „Jede Ortsgemeinde wird einen Ansprechpartner vor Ort haben”, so Gielen. Die Gemeinden behalten ihr Eigenleben: Das gilt auch für die sozialen Angebote.

Anfang November wird für den Seelsorgebereich ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat gewählt – im Vorfeld soll es auch um die Frage gehen, ob Ortsausschüsse eingerichtet werden, die das Leben in den Ortsgemeinden gestalten. Eines steht aber noch nicht fest: Welchen Namen die neue Pfarrei tragen soll. Das entscheidet auch der Erzbischof.

Für Pfarrer Gielen ist indes klar: „Es wird ein langsames Wachsen sein.” Immer aber zusammen, in der neuen Pfarrgemeinde Velberts.

Insgesamt gehören den fünf Ortsgemeinden rund 18 500 Gemeindeglieder an, so Pfarrer Mathieu Gielen.