Langenberg. Am Bürgerhaus gibt es seit einigen Tagen eine recht ungewöhnliche Art von Bewegung: Große und auch kleinere Stellwände werden weiß grundiert, Farbtöpfe, Pinsel hin und her getragen – es wird gemalt.

Wie wir schon berichteten, hatten einige Langenberger Geschäftsleute unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Stefan Freitag einen Malwettbewerb ins Leben gerufen, dessen Ergebnisse anschließend an die Bauzaunelemente vor dem Bürgerhaus angebracht werden sollen. So fällt künftig der Blick der Passanten auf die kreativen Produkte unterschiedlichster Teilnehmer.

Erste Bilder schon zu bewundern

Die ersten Bilder sind schon zu bewundern. So hat der Künstler Günter Seekatz (81) in nur wenigen Stunden eine toskanische Landschaft kreiert, die jeden in Erstaunen versetzt hat, der das Entstehen seines Bildes miterlebte. Ulrike Schieferstein, eine andere Künstlerin, malte in einer kleinen Nische zwischen zwei Läden als improvisiertem Atelier einen wunderschönen Seerosenteich.

Auch einige Kinder sind schon am Werk. Emma und Lenalie Wolz haben sich Elfen als Motive ausgesucht, Fatema Zoro malt ein geheimnisvolles, wohl auch feenbewohntes Gebäude, und die 15-jährige Lara Ratzke ist mit ihrem großen und sorgfältig gemalten Feenporträt schon an einem guten Punkt.

Ihr ganz persönliches, buntes Bürgerhaus malte Fatema Zora. Fotos: WAZ, Detlev Kreimeier
Ihr ganz persönliches, buntes Bürgerhaus malte Fatema Zora. Fotos: WAZ, Detlev Kreimeier © WAZ

Viele Passanten hielten am Bauzaun des Bürgerhauses inne und bewunderten die Arbeiten. „Da kommt ja mal wieder Farbe in die Stadt!”, rief eine ältere Dame und strahlte die großen und kleinen Künstler an. Köstlich auch die Begegnungen der malenden Kinder mit den Erwachsenen, wenn Farben ausgetauscht und dabei neugierig die Bilder der Großen begutachtet werden. Oder wenn Günter Seekatz beifällig die Kreationen der Kinder betrachtet und dem Nachwuchs fachmännische Tipps gibt.

Man darf durchaus gespannt sein, was bis zum Ende der Aktion noch alles gestaltet werden wird. Für Mittwoch hat sich eine Gruppe aus der Fachklinik angekündigt, und es gibt auch schon weitere Anwärter auf ein Plätzchen am Zaun. Wer will, kann sich noch anmelden im Café „Pi.” am Bürgerhaus ( 02052/92 67 363).

Das Bürgerhaus

Der Seidenfabrikant Adalbert Colsman und seine Frau Sophie entschlossen sich 1913 zu einer Stiftung: Ein Bürgerhaus sollte entstehen – ein Haus, das den vielfältigen Aspekten des sozialen und kulturellen Lebens einen festen Raum gewährte.

Als architektonisch bemerkenswert an dem Bauwerk gelten die äußere Gestaltung mit Türmen und Erkern, dem überdachten Gang und der Bürgerhaustreppe. Als Veranstaltungsort für Theateraufführungen und Konzerte wurde das Bürgerhaus bis Mitte 2006 genutzt. Zurzeit wird das Bürgerhaus mit einem Millionen-Aufwand saniert.

Geplant ist die Prämierung der Arbeiten durch Bürgermeister Stefan Freitag am Abend des „Sommernachtstraum”-Festes am kommenden Samstag, 25. Juli. Von 18 bis 22 Uhr können alle Mitwirkenden und Besucher die Aktion bei sommerlichen Drinks und Snacks sowie Live-Musik und einer kleinen Theaterperformance ausklingen lassen. Das Programm findet wechselweise am Bürgerhaus, auf dem Kirchplatz und am Kreiersiepen statt.

Alle Langenberger, aber auch Gäste von außerhalb sind aufgerufen, bis dahin ihre Bewertungen der Bilder in den umliegenden Geschäften abzugeben. Übrigens: Möglich gemacht wurde diese Aktion durch spontane Spenden der Stadt und der Velberter Marketing GmbH sowie dank verschiedener Sponsoren.