Velbert. BKS-Hochhaus wird von Fachleuten als ausstellungswürdig erachtet
Man kann sie schon fast zählen, die Tage, bis sich Europas Blicke auf die Region richten. Kulturhauptstadt 2010 rückt immer näher. Na und, mag mancher Velberter denken, was hat denn die Schlossstadt damit zu tun? Tatsächlich mehr als man im ersten Moment annehmen mag. Schuld daran ist der Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur der Universität Dortmund. Dort bereitet man sich nämlich auf eine Ausstellung der besonderen Art vor. Eine Ausstellung im Rahmen der Kulturhauptstadt unter dem Namen „Auf den zweiten Blick” im „Dortmunder U”.
Thematisiert wird die Nachkriegsmoderne oder genauer gesagt, „die architektonische Qualität von Bauwerken einer ungeliebten Epoche”, erklärt Sonja Hnilica. Ein solches Bauwerk hat - und da schließt sich der Kreis - eben auch Velbert. Das BKS-Wasserturmhochhaus ist in seiner Art nämlich ziemlich einzigartig. Errichtet wurde das 47 Meter hohe Bauwerk 1958. Ein Wasserbehälter auf einem Wohnhochhaus, entworfen von der Architektengemeinschaft Krieger-Jähnert-Schütte. Damals wurde es notwendig, weil die vorhandene Wasserversorgung einfach nicht mehr ausreichte. 1891 hatte man den Wasserturm am Baum errichtet, der 1953 gesprengt wurde, 1904 folgte der Wasserturm an der Steegerstraße, der aber mit dem wachsenden Wasserbedarf der Nachkriegsjahre einfach nicht mehr mitkam.
Und nun wird das so genannte BKS-Hochhaus ein Teil der Kulturhauptstadt Ruhr 2010. „Aufgrund seiner einzigartigen Kombination von technischem Zweck- und Wohnungsbau sowie der städtebaulichen Lage ist das Wasserhochhaus ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung”, so Sonja Hnilica.
Sie ist auf der Suche nach alten Dokumenten. Vor allem interessiert sich Hnilica für Filmmaterial aus dieser Zeit. Wenn also jemand noch einen 8mm-Film hat, der beispielsweise den Bau des bewohnten Wasserturms dokumentiert, sollte er sich entweder an Christoph Schotten vom Velberter Stadtarchiv ( 02051/262265) oder direkt an die Universität Dortmund wenden. Ansprechpartnerin ist Sonja Hnilica ( 0231/7 55 51 98).