Neviges. . eine kleine Überraschung gab es im jüngsten Bezirksausschuss Neviges für die Mitglieder: Die Wehrtürme am Schloss Hardenberg dürfen doch weiter genutzt werden – die Fledermäuse leben offenbar doch lieber in den Kasematten. Und es sieht so aus, als ob es in Tönisheide nun doch eine öffentliche Toilette geben wird.

Gute Nachricht für die Landjugend Neviges und weitere Jugendgruppen: Sie dürfen die Wehrtürme des Schlosses Hardenberg weiter als Vereinstreffpunkt nutzen. Eine Nachricht, die am Donnerstag Abend im Bezirksausschuss Neviges nicht nur August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) überraschte.

Fledermäuse leben in Kasematten

„Komisch, das wundert mich, mir hat Herr Dröscher letztens noch etwas ganz anderes gesagt, er sprach von Mietvereinbarungen, die gekündigt werden müssten.“ Björn Dröscher, Abteilungsleiter Bau und Projektmanagement KVV und mitverantwortlich für die Sanierungsarbeiten am Schloss, hatte die Neuigkeit per e-Mail mitgeteilt. „Ich kann auch nichts anderes sagen, als hier steht“, erklärte Andres Wendenburg, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung bei der Stadt Velbert. Noch bei der Vorbereitung ihres Erntedankfestes war die Landjugend fest davon ausgegangen, den Turm wegen des Artenschutzes der Fledermäuse räumen zu müssen. Doch die scheinen sich eher in den Kasematten, den unterirdischen Gewölben, wohlzufühlen.

Gut sehen auch die Aussichten auf ein öffentliches WC in Tönisheide aus – hat sich doch just vor wenigen Tagen ein neuer Betreiber für den Kiosk an der Antoniusstraße gefunden, wie Andreas Sauerwein, Fachbereichsleiter Immobilienservice bei der Stadt Velbert, erklärte. Nun hofft nicht nur Wilbert Hager (UVB), dass die Passanten nicht mehr in seinem Blumenladen nachfragen müssen, wenn bei ihnen die Not allzu groß ist . . .

Und sonst? Was die Zukunft der Stadthalle betrifft, befürwortet allein Die Linke eine Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden, maroden Gebäudes. Weiterhin ist die Zukunft des 1928 erbauten Hauses ungewiss. Die Stadt hat erneut einen Abbruchantrag an die Bauaufsichtsbehörde gestellt, nun muss die Untere Denkmalbehörde dazu Stellung nehmen, danach das Amt für Denkmalschutz im Rheinland des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Dessen Gutachterin Dr. Elke Janßen-Schnabel hatte bereits im letzten Jahr für die Erhaltung der Stadthalle plädiert. Bei einer weiteren Ablehnung des Antrags, wenn es also hart auf hart kommt, muss der Minister entscheiden. Fakt ist: Bisher konnte kein Käufer für das Gebäude gefunden werden. „Obwohl wir schon eine weitere Ehrenrunde gedreht haben“, so Andreas Sauerwein vom Immobilienservice der Stadt.

Unmut zeigte sich bei vielen Ausschuss-Mitgliedern, als es um das ehemalige Rathaus ging. Verträge seien dazu da, eingehalten zu werden, hieß es aus den Reihen von Velbert Anders. Der neue Eigentümer, der hier Seniorenwohnungen errichten will, habe „24 Monate Zeit gehabt, sich Gedanken zu machen“, schimpfte August Friedrich Tonscheid.

Streitpunkt altes Rathaus

Passiert sei bisher nichts, außer dass sich dort Sperrmüll anhäufe. „Und dann höre ich, da ist alles in Ordnung. Herr Sauerwein, da muss mal jemand hin, der weniger als neun Dioptrien hat.“ Der Fachbereichsleiter Immobilienservice bat um Geduld. Man ließe die Dinge nicht etwa schleifen. „Die Awo ist schon umgezogen, das war der erste Schritt. Wir sind auf dem richtigen Weg.“