Velbert. . Die Velberter Künstlerin Stephanie Paucken fand ihren eigenen künstlerischen Weg nach einigen Semestern im Studium. Ihre Werke sollen Harmonie ausstrahlen.

„Jede Farbe hat ihre eigene Kraft, ihre eigene Stimmung“, sagt Stephanie Paucken. „Sie nimmt mich mit auf eine Reise, die gut tut.“ Im Atelier für freie Malerei Witten hat sie die Temperatechnik entdeckt. Das Arbeiten mit Eitempera wurde „ihre“ Technik. Paucken schwört darauf. „Eigelb und Pigmente selbst zu mischen, schichtweise aufzutragen, bieten mir fast unbegrenzte Möglichkeiten des Ausdrucks.“

Die Künstlerin erzählt, dass viele ihrer Bilder aus dem Bauch heraus entstehen, ohne genaue Planung und Vorstellung, was endgültig zu sehen sein wird. Von der leeren Leinwand zum fertigen Bild. Mit Naturmaterialien wie Blätter und Kräuter, Asche und Sandkörner, erzielt die Malerin besondere Effekte. „Oft“, erklärt Paucken, „werden die Natur-Zugaben erst bei genauerem Hinsehen für den Betrachter sichtbar.“

Freude, mit Farben zu spielen

„Durch das ständige Anrühren der Farbpigmente habe ich die Möglichkeit, unzählige Farbabstufungen zu erzeugen. Das ist für mich der Vorteil gegenüber fertigen Öl- oder Acrylfarben.“ Ihr Weg von der leeren Leinwand bis zum fertigen Bild ist eine spannende Angelegenheit. „Es sind Empfindungen, die mein Tun bestimmen, aber am meisten ist es die Freude, mit den Farben zu spielen. Und am Ende eines Entstehungsprozesses sollte Harmonie im Bild sichtbar werden. Wenn diese Harmonie da ist, werde ich ruhig und weiß, das Bild ist fertig.“

Ein lichtdurchflutetes Waldstück – eine Bengalenkatze, sitzend über ihr eine Seifenblase, aufmerksam schauend, wie auf dem Sprung – oder eine abstrakte Komposition geben Einblicke in das künstlerische Schaffen. Freude, neue Techniken auszuprobieren, ist im Vergleich zu alten Bildern, in Kohle- und Pastell oder in Aquarell und Öl, gut erkennbar. Nach zwei Semestern Aktzeichnen stellte sich Stephanie Paucken die Frage: „Was entsteht eigentlich, wenn ich ohne Vorgabe intuitiv und frei male?“ Das war ihr persönlicher Durchbruch. Es entstanden Bilder aus ihrem Inneren. Ein Waldstück, lichtdurchflutet, kräftig und doch intensiv, lässt die Sonne eindringlich erscheinen. Ein anderes Bild mit orangefarbenem Hintergrund und tiefbraunen starken senkrechten Formen, die weißlich waagerecht durchzogen die Höhe brechen und Ruhe und Harmonie erzeugen. Die Künstlerin folgt dem Gedanken, wie Paul Klee ihn ausdrückte: „Es ist nicht das Ziel der Kunst, die sichtbare Welt nachzuahmen, sondern etwas sichtbar zu machen.“

Nach vielen Ausstellungen in der Heimat ist Stephanie Paucken mit ihren Werken der letzten besonders starken drei Jahre, auch in fernen deutschen Regionen und sogar in Frankreich unterwegs. 2013 stellte sie in Berlin aus. Gast war sie im letzten Jahr auch anlässlich der Internationalen Kunstausstellung im Palais des Congres in Vittel.