Velbert. . Außenarbeitsgruppe schafft bei Normfest. Gruppenleiter Reinhold Heischlerhält die Einsatzkräfte zusammen und motiviert sie zu Höchstleistungen.

Bunte Elektroverbinder liegen geordnet in Sortimentskästen. 18 Fächer gilt es mit genauer Stückzahl zu befüllen – eine Aufgabe, der DFB-Mitarbeiter Daniel Thiele akribisch nachgeht. Die einzelnen Teile werden auf einer geeichten Waage gewogen und dann eingefüllt. Danach werden die Kästen verpackt. Dies ist nur einer von mehr als 100 verschiedenen Aufträgen, die die Außenarbeitsgruppe der WfB bei Normfest erledigt. „Die Gruppe besteht aus etwa sieben Leuten“, erzählt Gruppenleiter Reinhold Heischler und ist sichtlich stolz auf sein Team. „Jeder in der Gruppe hat unterschiedliche Fähigkeiten und dementsprechend setze ich die Mitarbeiter ein, um sie nicht zu überfordern.“ Gerade die ersten Monate sind die Menschen mit Behinderung damit beschäftigt, die Arbeitsabläufe zu lernen. „Doch meist sind sie dann in ihrer Tätigkeit sehr schnell. Manchmal komme ich bei ihrem Tempo gar nicht mit und muss sie sogar bremsen“, lobt Heischler seine Mitarbeiter.

Die Gruppe arbeitet eng mit den Mitarbeitern von Normfest zusammen. „Wir sind hier stark eingebunden, Normfest ist für die WfB-Mitarbeiter wie ein Familie. Ich habe hier noch keine Diskriminierung erlebt“, so der Gruppenleiter. „Inklusion wird hier wirklich gelebt.“

Hoffen auf weitere Kooperationspartner

„Die Arbeit mit den Menschen mit Behinderung gibt mir sehr viel“, betont Heischler. „Ich hatte vorher schon mit Langzeitarbeitslosen zusammengearbeitet. Das war sehr undankbar.“

Der Gruppenleiter hofft, dass künftig noch mehr Firmen mit der WfB kooperieren und Außenarbeitsplätze für Menschen mit Behinderung errichten. „Das ist ein Gewinn für beide Seiten.“

Die Aufträge für die gesamte Woche bespricht Heischler am Montag mit einem Normfestmitarbeiter. „Dann sprechen wir auch darüber, was besonders dringend erledigt werden muss.“ Druck übt er dennoch nicht auf sein Team aus. „Ich möchte die Leute nicht überfordern. Die Mitarbeiter brauchen natürlich meinen Schutz. Wenn dann Druck gemacht wird, dass etwas bis zu einer bestimmten Uhrzeit fertig sein muss, wird das ausschließlich mit mir besprochen. Die WfB-Mitarbeiter nehmen sich alles sehr zu Herzen und das wirft sie dann aus der Bahn.“ Auch Überstunden machen die WfB-Mitarbeiter nicht und die Mittagspause wird ebenfalls nicht verschoben. „Wenn dann mal eine Aufgabe dringender erledigt werden muss, als eine andere und dafür ein anderer Auftrag liegen bleiben muss, dann erkläre ich das und stoße meistens auf Verständnis. Man muss da schon aufpassen, denn flexibel sind sie nicht.“ Der Gruppenleiter weiß, dass er zwar Vorgesetzter, aber eben auch mal Papa, Kummerkasten und Mediator ist. „Es ist wichtig, dass ich das Team in Entscheidungen wie die Auswahl eines neuen Mitarbeiters mit einbeziehe. Denn nur, wenn sie untereinander klar kommen, sind sie ein gutes Team.“ Die Arbeitsqualität der Truppe überzeugt. „Regulär liegt die Fehlerquote so bei ein bis zwei Prozent, bei uns liegt sie deutlich darunter.“ Die Mitarbeiter arbeiten eben präzise, kontrollieren sich aber auch gegenseitig genau.