Neviges. . Sie alle fiebern schon dem 21. September entgegen: An diesem Tag geben die 30 Frauen des Frauenchores Neviges ‘84 in der Friedenskirche in Velbert ihr großes Konzert zum 30-jährigen Bestehen. Bis dahin wird eifrig geprobt für das Programm „Flimmerkiste und Traumfabrik“.

Ist schon toll, wenn die Begeisterung unter 30 Frauen so groß ist, dass der Chorleiter entnervt aufstöhnt: „Au Mann, das ‘Yeah’ kommt doch erst später.“ Ja, sie singen einfach für ihr Leben gern, die Damen des Frauenchores Neviges ‘84. Heute Abend legen sie wieder los im Restaurant „Parkhaus Seidl“, denn große Dinge werfen ihre Schatten voraus.

Mit Riesenschritten rückt er näher, der Tag, auf den die 30 Sängerinnen seit Monaten hinfiebern. Am 21. September präsentieren sie zum 30. Bestehen des Chores in der Friedenskirche ihr großes Programm „Flimmerkiste und Traumfabrik – Melodien aus TV und Kino.“ Die besondere Herausforderung macht zumindest Ingrid nicht bange: „Viele Texte sind auf englisch, das ist schon schwierig, das können ja einige von uns Älteren nicht. Ist aber nicht so schlimm.“

Auch Abba darf nicht fehlen

Auch die „Living pearls“ singen zum Jubiläum

Beginn des Konzerts in der Friedenskirche, Nevigeser Straße ist um 17 Uhr.

Auch die Band „Living pearls“ und Sängerin Elena Galindo treten auf.

Karten zum Preis von 12 Euro gibt’s bei Engelhardt-Schreibwaren, Wilhelmstr.11, im Parkhaus Seidl und in der Ticket-Zentrale Velbert-Mitte.

Denn zusammen lässt sich jede Klippe meistern, auch die schwierigsten Passagen aus „Somewhere over the rainbow“ oder dem schmissigen Abba-Song „The winner takes it all“, wie Ingrid vergnügt erzählt: „Wer aus der Runde englisch kann, der sagt uns anderen eben alles vor. Und wenn die Musik dazu kommt, dann flutscht das.“ Außerdem singen sie ja auch ein paar deutschsprachige „Olle Kamellen“, wie ein Programmpunkt des Jubiläumskonzertes heißt. Und bei „Dr. Schiwago“ sitzt zum Glück schon jeder Ton.

„Ich möchte den Sopran 1 mehr hören, mehr Power“, ruft Chorleiter Thomas Bartel und hebt den Arm. Klare Ansage: „Holen Sie tief Luft und dann hauen Sie es raus.“ Alles schön und gut, wenn es allein die Stimme wäre, auf die man achten soll. Kommt ja noch einiges dazu. „Mit dem vierten Klatscher fangen wir an zu singen, auf gar keinen Fall vorher. Konzentration auf den letzten Klatscher, danach ist Ruhe, wirklich Ruhe, dann müssen alle mit einem Schlag aufhören.“

Was sie auch tun. Aus den Reihen des „Alt“ kommt die kleinlaute Frage: „Was machen wir denn mit den Noten, wenn wir klatschen?“ Chorleiter Bartel holt tief Luft, jetzt ist Krimizeit. „Der Sopran zwei muss nachziehen, richtig kräftig. Keine Angst, wenn das nach Geschrei klingt, das ist genau richtig. Da ist einer umgebracht worden und jetzt kommt Derrick.“ Hier, im Parkhaus Seidl, kommt am Ende der Probe eine Runde Schnäppschen. Zum Geburtstag einer Mitsängerin, beruhigt außerdem die Nerven. „Ich hab die Melodien immer drin, Tag und Nacht“, sagt Elfriede leise. Die resolute Ingrid bestärkt: „Das muss einfach klappen, wir wollen denen beim Konzert ja was bieten und kein lala singen.“