Velbert. . Nicht alle Kinder freuen sich nach den Ferien wieder auf die Schule. Wird die Angst zu groß – und äußert sich gar in körperlichen Beschwerden – ist Hilfe nötig. In Velbert gibt es einige kostenlose Angebote, etwa in der Beratungsstelle an der Friedrichstraße.

Die Ferien sind zu Ende und viele Kinder haben sich auf die Schule und ein Wiedersehen mit Freunden und Lehrern gefreut. Andere haben so gar keine Lust, sich dem Leistunsdruck dort wieder auszusetzen. Für einige ist die Angst vor dem Schulbesuch jedoch so groß, dass sie in Symptomen wie Übelkeit, Bauchschmerzen bis hin zur totalen Schulverweigerung zutage tritt. „Spätestens das sollte der Zeitpunkt sein, an dem sich Eltern Hilfe holen“, findet Anette Schepers.

Verschiedene Ursachen für Angst

Die Diplom-Psychologin gehört zum Team der städtischen Erziehungsberatungsstelle, die auch eine schulpsychologische Beratung anbietet. „Bei Schulängsten unterscheiden wir verschiedene Formen“, informiert sie, „so gibt es reale Ängste, beispielsweise wenn ein Kind in der Schule gemobbt wird. Bei der Schul-Phobie liegen die Ursachen für die Ängste oft außerhalb der Schule, beispielsweise, wenn das Kind spürt, dass Zuhause eine Trennung im Raum steht. Und schließlich gibt es die totalen Schulverweigerer, die einfach nicht mehr hingehen.“

Die Zeiten, in denen Zeugnisse anstehen, Ferien zu Ende gehen und Übergänge zu anderen Schulformen anstehen, sind sensible Phasen, in denen solche Schwierigkeiten häufig auftauchen.

Nicht nur die Kinder leiden dann oft, auch für die Eltern können diese Situationen sehr belastend werden. „Man kommt sich mies vor, hat das Gefühl versagt zu haben“, fasst Hans Peter Becker, Abteilungsleiter Soziale Dienste, die dann häufig aufkommenden Gefühle zusammen. Ein Termin bei der psychologischen Beratungsstelle kann Wege aus der manchmal aussichtslos scheinenden Situation aufzeigen: „Schade, dass die Hemmschwelle zu uns zu kommen, oft so hoch ist“, findet Schepers, „in vielen Fällen kann es doch richtig gut tun, mal mit einem Außenstehenden zu sprechen.“ Sie verspricht, dass Hilfesuchende innerhalb von drei Wochen mit einem Erstgesprächstermin rechnen können. Wie es danach weitergeht, entscheidet sich individuell, im Gespräch mit den Eltern bzw. dem Kind. „Wir gucken, woher kommen die Ängste, bauen die Eltern bewusst oder unbewusst vielleicht zu viel Druck auf, gibt es Probleme Zuhause, die sich auf den Schulbesuch auswirken, macht dem Kind das soziale Umfeld zu schaffen oder ist es schlichtweg mit der für ihn gewählten Schulform überfordert.“

So unterschiedlich die Ursachen oft sind, so vielfältig sind auch die wohlgemerkt kostlosen Angebote der Stelle. „Wir bieten regelmäßige Eltern-Gespräche, haben Förderangebote für Schüler und in wiederkehrenden Abständen auch Gruppenangebote für Eltern von kleineren Kindern und auch für die mit pubertierendem Nachwuchs.“ Einig sind sich Schepers und Becker darüber, was die wichtigste Unterstützungsleistung ist, die Eltern neben viel Lob auch für die kleinsten Schulleistungen bieten können: „Unbedingt im Gespräch bleiben. Auch wenn das mal abgeblockt wird, gibt es dann immer wieder Momente, wo sie an ihr Kind rankommen.“

Als erste Anregung für Eltern von Kindern mit Schulängsten empfiehlt Anette Schepers die Internetseiten: www.schulpsychologie.de und www.familienhandbuch.de. Die Beratungsstelle an der Friedrichstraße 293 ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Anmelden für ein Erstgespräch nimmt das Sekretariat persönlich oder telefonisch unter 02051 / 800 97 -71 an.