. Vor drei Jahren stiftete der Hobby-Imker Günter Gockel dem Herminghauspark in Velbert einen Bienenstock. Das ist sein Beitrag zur Schule „Natur im Park“. Er möchte den Besuchern – vor allem Kindern – deutlich machen, wie wichtig die Bienen für Mensch und Natur sind. Sorge bereitet ihm hingegen Vandalismus.

„Die Biene Summs schlüpft nach 21 Tagen und muss sofort arbeiten. Zum Beispiel die Waben putzen oder als Ammenbiene Lagerarbeiten verrichten.“ So erklärt Bienenfachmann Günter Gockel schon mal den kleinen Besuchern des Herminghausparks die Welt der nützlichen Insekten. Als der Hobby-Imker vor drei Jahren in der Zeitung von der Eröffnung der Schule „Natur im Park“ gelesen hat, beschloss er, die Gelegenheit zu ergreifen und auf seine Weise auf die Probleme aufmerksam zu machen, mit denen die tierischen Honigproduzenten zu kämpfen haben.

Stirbt die Biene, stirbt der Mensch

Seither hat am Anfang des beliebten Streichelzoos in einem Holzhäuschen einer seiner Stöcke ein neues Zuhause gefunden. Warum ihm die Tierchen so am Herzen liegen, macht der Hobbyimker, der selbst seit 25 Jahren Bienenvölker in seinem Garten beherbergt, deutlich: „Wir leben in Zeiten des Bienensterbens. Dabei gewinnen wir dreißig Prozent unserer Nahrung durch deren Bestäubungsleistung. In manchen Ländern wie China werden mittlerweile schon die Apfelblüten von Hand bestäubt. Schon Einstein hat gesagt, dass wenn die Biene stirbt, auch der Mensch stirbt.“

Über die Ursachen für das Sterben der nützlichen Insekten sei man noch unsicher, erklärt der Experte. So machten viele das Einkreuzen leistungsfähigerer, aber nicht an die hiesigen Gegebenheiten angepasster Völker als Ursache aus. „Die sind dann anfälliger für Schädlinge wie die aus den östlichen Gebieten stammenden Varroamilben. Auch die ihnen oft angezüchtete Sanftmut hat zur Schwächung des Immunsystems beigetragen.“ Und schließlich gäbe es zumindest auf dem Land kaum noch Lebensräume für die munteren Summer. „In der Stadt mit den vielen Grünflächen und Gärten geht es den Bienen mittlerweile am besten“, teilt der 77-Jährige mit.

Eine Zeit lang sah es aber auch dort mit Jungimkern, die bereit sind Zeit und – wie der Experte deutlich macht – einiges an Geld in den Erhalt der emsigen Völker zu investieren, ziemlich mau aus. „Mittlerweile gibt es glücklicherweise wieder mehr Nachwuchs. Darunter sind auch immer mehr Frauen, die sich für das Hobby interessieren.“ Traurig ist er darüber, dass es zur Zeit schwierig ist, den Parkbesuchern die normalerweise eher friedlichen Tiere vorzuführen: „Leider gibt es hier immer wieder Jugendliche, die gegen die Behausung treten, so dass ich schon die Scharniere wieder befestigen musste. Die Bienen versuchen dann natürlich ihre Brut zu verteidigen, werden aggressiv und können dann auch mal stechen.“