Velbert. . Zwar ist es nicht länger verboten, im Kreis Mettmann in den Wald zu gehen. Aber noch immer können lose Äste ab- oder Bäume umstürzen. Deswegen raten der Landesbetrieb Wald und Holz und Stadtförster Peter Tunecke davon ab, in den Wäldern spazieren zu gehen. Auch im Waldkindergarten wird umgeplant.
Die Straßen sind überwiegend frei, Busse fahren wieder. Zwar dauern die Aufräumarbeiten noch an, doch bereits einige Tage nach dem Sturmtief „Christian“ sind in der Innenstadt kaum noch Folgen des Sturms zu sehen.
„Anders sieht es im Wald aus“, weiß Diplom-Forstwirt Peter Tunecke von den Technischen Betrieben Velbert (TBV). Die Gefahren durch herabstürzende Äste und Baumkronen seien noch lange nicht vollständig beseitigt. Bis zum vergangenen Freitag bestand deshalb für Waldflächen ein Betretungsverbot. Wer trotzdem in den Wald ging, musste mit einem Bußgeld rechnen. Dass dieses Verbot nun nicht mehr gilt, kann der Forstwirt nicht verstehen. „Es wird der Eindruck erweckt, dass es im Wald nun ungefährlich sei“, erklärt er. Dies sei unverantwortlich. Schließlich seien die Aufräumarbeiten in den Wäldern auch jetzt noch nicht weit genug fortgeschritten, um die Sicherheit im Wald zu gewährleisten. „Noch kein Weg ist über 50 Meter weit frei geräumt“, erklärt er. Die nächsten zwei Monate rate er daher dringend davon ab, in den Wald zu gehen.
Zerteilte Stämme zum Wertstoffhof
Auch der Landesbetrieb Wald und Holz NRW rät vom Spazieren oder Wandern im Wald derzeit ab. „Die Sperrung des Waldes ist letztes Mittel“, erklärt Stefan Belefeld von Wald und Holz NRW. Doch zweifellos bestehe auch jetzt noch ein hohes Risiko. „Wird jemand von einem herabfallenden Ast mit 4 cm Durchmesser getroffen, ist derjenige sicherlich tot“, erklärt Tunecke. Er warnt daher auch davor, selbst Bäume im eigenen Garten zu fällen, die der Sturm beschädigt hat. „Nur wer über ausreichend Erfahrung verfügt, ist dazu in der Lage“, erklärt er. Wer entsprechend ausgebildet sei, benötige zudem die nötige Ausrüstung. Auch müsse eine zweite Person anwesend sein. „Im Zweifel sollte man lieber einen Fachmann fragen“, rät Tunecke. Äste und zerteilte Baumstämme nimmt der GKR Velbert sowie der Wertstoffhof entgegen.
Auch außerhalb des Waldes gehen die Aufräumarbeiten voran. „Der Panoramaradweg kann voraussichtlich Mitte nächster Woche wieder betreten werden“, berichtet Tobias Schiffer (TBV).
Um die Gefahren, die derzeit im Wald drohen, weiß auch Reinhild Gusy, Leiterin des Kolping-Waldkindergartens Wurzelland. „Die Kinder spielen auf einer freien Fläche, die umstehenden Bäume wurden vom Förster kontrolliert“, berichtet sie. „Sie dürfen außerdem auf einer nahegelegenen Obstwiese spielen.“ Mit den Kindern in den Wald zu gehen, hält sie für unverantwortlich. „Auch wenn das Betreten nicht mehr verboten ist, darf man die Gefahren im Wald nicht unterschätzen.“