Langenberg. . Ein Jahr dauerte die Planungs- und Bauphase – jetzt weihte der Wendepunkt in seinem Haus Am Bertram in Langenberg seine neue Kletterwand ein. Neben allem Spaß bietet das neue Spielgerät auch einen hohen Therapeutischen Nutzen.

Ein knappes Jahr dauerte die Planungs- und Bauphase, jetzt wurde das Werk vollendet: Mit einer kleinen Festansprache konnte Holger Kraft, Bereichsleiter des „Wendepunkts“ am Bertram, eine Kletterwand an der Hausfassade eröffnen.

„Wir hoffen, dass die Klienten hier positive Erfahrungen sammeln können“, erläuterte er die Beweggründe und dankte auch der Sparkasse HRV, deren Spende die finanzielle Basis schaffte. Aber auch Eigenmittel flossen in das Projekt, von dem sich die Therapeuten viel versprechen.

Tritte und Griffe an der Hausfassade

Als im Sommer 2013 das Dach neu gedeckt wurde und ein Gerüst am Haus stand, nutzte Ideengeber Frank Schumann die Gunst der Stunde. Mit Hilfe von Klienten bohrte und baute man Tritte und Haltegriffe in die Bruchsteinmauer des 1928 erbauten Hauses.

Idee aus der Mehrzweckhalle Nierenhof

Zwei Kletterrouten entstanden: Ein fünf Meter hoher Anfängerklettersteig und eine weitere mit sogar zwölf Metern Höhe. „Dabei können die Griff- und Tritthilfen durchaus variabel gestaltet und verändert werden“, erläuterte Schumann, den die Kletterwand in der Mehrzweckhalle in Nierenhof so begeistert hatte, dass er die Idee unbedingt für den Wendepunkt umsetzen wollte.

Förderung von Mut und Ehrgeiz

Wendepunkt-Geschäftsführer Gerhard Kleinlützum sieht im neuen Klettergerät ausgezeichnete Therapiemöglichkeiten. „Die Klienten können hier Selbstbewusstsein entwickeln und Selbstvertrauen erfahren.“ Zudem fördere das Klettern Mut und Ehrgeiz, vor allem aber auch das Teamerleben, die Beziehung zwischen Klienten und Therapeuten.

Zwölf Meter geht’s hinauf

Und wie die Theorie in der Praxis aussieht, zeigten dann die die Hausbewohner. Ein Klient kletterte, ein anderer sicherte ihn vom Boden aus. Therapeut Schumann, der in Österreich einen Kurs für den Sport ansolvierte, freute sich sichtlich über die Erfolge der Kletterer und Sicherer und beobachtete genau deren Einsatz und Leistungen. Immerhin muss der Kletterer zwölf Meter an der Wand emporklimmen.

Oben winkt immer ein Erfolgserlebnis

Neben Kraft und Geschicklichkeit gehört schon eine Menge Mut bis zum Dachfenster zu kommen. Schnell erreichte Mitbewohnerin Judith Jaeger die Höhe und ließ sich gekonnt wieder ab. „Das macht richtig Spaß, das war ein tolles Erfolgserlebnis“, strahlte die junge Frau, die bereits zu einem weiteren Kurs angemeldet ist. Das Seelsorge- und Rehabilitationszentrum für Menschen mit psychischen Störungen und Erkrankungen kann sich über eine weitere Therapiemöglichkeit freuen.