Neviges. . Das Echo war einhellig: „Tolle Sache, gibt’s das nächstes Jahr wieder?“ Als Auftakt zur Aktion „WAZ öffnet Pforten“ warfen Leser einen Blick hinter die Kulissen der Nevigeser Feuerwehr. Unerschrockene ließen sich mit der Drehleiter auf 30 Meter Höhe fahren und bestaunten Neviges von oben.

Zum Schluss hat es sogar noch richtig gebrannt auf dem Hof der Feuerwehr an der Siebeneicker Straße. Mit einer exklusiven Vorführung, warum man nie Wasser in eine brennende Küchenpfanne schütten sollte, endete für unsere Leser die erste Station der Aktion „WAZ öffnet Pforten“. Zweieinhalb Stunden lang gewährten Einsatzbereichsführer Tobias Meier und seine Kollegen einen Blick hinter die Kulissen. Leser Burkhard Rücker sprach allen aus der Seele: „Das war toll, alle haben sich riesig Mühe gegeben, so etwas kriegt man sonst nicht zu sehen.“

Daniel machte allen Mut

Und er muss es wissen, verpasst er doch als bekennender Feuerwehr-Fan keinen Tag der offenen Tür, kein Feuerwehrfest. Aber was die Nevigeser Feuerwehr im Rahmen unserer Aktion auf die Beine stellte, was sie alles anbot, beeindruckte auch einen „alten Hasen“ wie Burkhard Rücker . . .

Freiwillige Feuerwehr freut sich über neue Mitglieder

Die Freiwillige Feuerwehr ist viel mehr als die Unterstützung der Berufsfeuerwehr, ohne sie wäre eine ständige Bereitschaft rund um die Uhr nicht zu organisieren.

Wer 18 Jahre alt ist und sich für eine Mitgliedschaft interessiert, kann Freitag, 6. Juni, 18.30 Uhr, unverbindlich bei der Feuerwache an der Siebeneicker Straße vorbeischauen.

Helm auf, Anschnallgurt um, und dann ab in den Drehkorb: Daniel Benz war mit seinen sieben Jahren nicht nur der mit Abstand jüngste, sondern auch der mutigste aus der Gruppe. Der Siebenjährige zögerte keinen Moment, als es hieß: „Wer will mal rauf auf die Drehleiter?“ Da sagt Leser Dieter Klemp noch sehr entschieden: „Da hoch? Niemals.“ Man soll ja bekanntlich nie „nie“ sagen. Langsam fährt der Korb nach oben, Dennis ist der „Steuermann“, hat den Joy-Stick in der Hand. Unten steht Papa Günter und winkt. „Du sagst Bescheid, wenn es zu viel ist“, meint Christian Schmitz von der Freiwilligen Feuerwehr, aber Daniel wird hier gar nichts zu viel. Der will rauf auf 30 Meter, bis man einen atemberaubenden Blick auf den Dom und die wunderschöne Natur hat. Daniel nimmt einen anderen „Knüppel“, natürlich alles unter Aufsicht, und der Korb schwenkt einmal herum. Sachte geht es herunter, wieder festen Boden unter den Füßen, die Begeisterung ist der „Belegschaft“ wohl anzusehen. „Ist gar nicht so schlimm, wie es von unten aussieht.“ Dieter Klemp holt tief Luft und gibt sich einen Ruck: „Wenn jetzt nochmal gefahren wird, mach ich mit.“ Jacke aus, Anschnallgurt an, einmal winken, schon geht’s rauf.

Und unten auf dem Boden? Da faszinierte unter anderem, was sich alles im Inneren des hochmodernen, 450 000 Euro teuren Einsatzwagens befindet. Sind Verletzte im Auto eingeklemmt, stehen verschiedene hydraulische Rettungsgeräte zur Verfügung. „Dabei kommt es auch auf den Autotyp an, die Mercedes S-Klasse ist wie ein Panzer“, so Martin Achilles von der Freiwilligen Feuerwehr.

„Tolle Sache, bitte wiederholen“

Da sind die Turbinenlüfter, um Fluchtwege frei zu bekommen, Rauchschutzvorhänge, die beim Einsatz von Wohnungsbränden zum Einsatz kommen. 1600 Liter Wasser führt der Wagen mit sich, „das reicht für die ersten 15 Minuten“. erklärt Manfred Schröder. „Und der Schaum, was ist damit?“ möchte Günter Benz wissen. 200 Liter des Spezial-Löschschaumes stehen in dem hochmodernen, erst einem Jahr alten Einsatzwagen zur Verfügung. Als der Lichtmast hochgefahren wird, macht Sohn Daniel große Augen. „Ist das für im Dunkeln?“, ruft er aufgeregt und hat damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Einmal den Fuhrpark bewundern, ein Blick in die Umkleidekabinen, dann geht es nach zweieinhalb Stunden so langsam nach Hause. Einhellige Meinung: „Tolle Sache, bitte wiederholen.“