Velbert. . Kreisjägerschaft verweist auf gesunde Bestände bei Hase, Fuchs und Kaninchen. Hoher Anteil des Rehwilds endet bei Verkehrsunfällen
Nicht gerade sehr häufig stehen die Jäger im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses – es sei denn, sie melden sich zu Wort bei emotional anrührenden Themen wie der Kitztod während der Erntezeit oder, wie jüngst, wenn der Landesjagdverband auf sein geltendes Recht pocht, streunende Katzen töten zu dürfen, wenn die sich 200 Meter und weiter vom nächsten Haus entfernen und Hunde, deren Halter nicht zu finden sind und die Wild hetzen.
Mitgliederzahl konstant
Ein Eingriff in dieses Recht könnte mit einer Änderung des Landesjagdgesetzes erfolgen, das bereits im Mai erwartet wurde und das die tierschützerische Handschrift der rot-grünen Landesregierung tragen dürfte. „Wir sind gespannt, denn wir erwarten in manchen Punkten Klarheit“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Kreisjägerschaft Düsseldorf-Mettmann, Gerd Spiecker, der auch für das Gebiet Niederberg zuständig ist.
In Wülfrath zogen die Kreisjäger jetzt eine insgesamt positive Bilanz. „Unsere Mitgliederzahl ist konstant, da geht es vielen Vereinen und Verbänden deutlich schlechter“, so Spiecker. Was für die Damen und Herren in Grün hingegen eine Herausforderung darstellt, ist das schlechte Image in der Gesellschaft. „da herrscht das Bild des Totschießers vor“, klagt Gerd Spiecker. „Dabei wollen wir vermitteln, dass Jäger den Tierbestand hegen, wir sind schließlich für einen gesunden und artenreichen Wildbestand verantwortlich“, so der Vorsitzende der Kreisjägerschaft. Viele Kritiker reduzierten die Jägerschaft allein auf das Jagen, „dabei beinhaltet das Jagdrecht die Pflicht zur Hege“, so Spiecker. Und das bedeute, eine Vielzahl von Dingen zu beachten – Krankheiten, Schädlinge bis eben auch die Verhinderung von Überpopulationen.
Der Wildbestand im Kreis Mettmann bereitet den Jägern zurzeit keine Sorgen. „Sehr großer Besatz an Kaninchen, Fuchsbestand und die Anzahl der Hasen ist stabil“, erläutert Spiecker. Im Südkreis Mettmann leben wegen der großen Ackerflächen mehr Hasen, im Nordkreis auf bergigem Weideland mehr Rehwild.
Große Sorge bereitet dem Waidmann der teils dramatische Rückgang bei den Fasanen. „Es gibt überhaupt keine Anhaltspunkte, warum sich die Population derart dezimiert hat“. Derzeit widme sich die Universität Hannover dem Phänomen mit einem Forschungsprojekt. Auch bei den Rehen gibt es Probleme: Gut ein Drittel des Bestandes sterbe durch Verkehrsunfälle – 250 Tiere waren das im Vorjahr. Blaue Reflektoren sollen Rehe von den Straßen fernhalten.