Neviges. . Sie proben eifrig jeden Tag und haben auch schon ein bischen Lampenfieber: 31 Kinder des evangelischen Kindergartens „Unterm Regenbogen“ in Tönisheide verwandeln sich am 14. Mai in kleine Zirkuskünstler. Dabei schlüpfen sie auch in die Rolle von wilden Löwen und verwegenen Artisten.

So ein Zirkusdirektor hat es schon schwer. Zumal, wenn nicht nur das geneigte Publikum schnattert und quatscht, sondern auch die eigenen Künstler ziemlich außer Rand und Band sind. Aber Arda ist da ganz Profi. „Jetzt begrüßen Sie bitte mit uns die Pferde“, sagt der Steppke huldvoll.

Und da kommen sie auch schon, trab, trab, trab, auf zwei Beinen, mit einem Krönchen in der „Mähne“ . Jeden Morgen verwandeln sich die 31 „Maxi-Kinder“ des evangelischen Kindergartens „Unterm Regenbogen“ in Tönisheide – also die Kinder, die im Sommer in die Schule kommen – in Zauberer, Löwen, wagemutige Artisten, Schlangenbeschwörer, Clowns: Eben in alles, was in einem anständigen Zirkus so auftritt. Rund 14 Tage geht das schon, so lange wird für den großen Tag am 14. Mai geprobt, wenn es dann heißt: Manege frei.

Nancy lässt die Pferde traben

Eine Aufführung für alle Kinder, die kommen wollen

Der Kindergarten „Unterm Regenbogen an der Schubertstraße hat schon in früheren Jahren mit den Kindern Zirkusprogramme auf die Beine gestellt. Die Kinder, so die Erzieherinnen, sind immer mit Feuereifer bei der Sache.

Zur Aufführung am 14. Mai im evangelischen Gemeindehaus an der Siebeneickerstraße sind nicht nur die anderen Kita-Kinder, sondern alle Kinder aus der Nachbarschaft eingeladen. Der Eintritt kostet 50 Cent.

Und der Eifer der kleinen Zirkuskünstler kennt keine Grenzen: „Nancy, lass mal zwischendurch Schritt gehen, sonst bricht das erste Pferd ja bald zusammen“, lautet der Tipp von Erzieherin Ursel Widera an Dompteurin Nancy. Noch eine Runde im Galopp, kurz wiehern, und die „Pferde“ Maja, Izabela, Lea und Rana verlassen unter tosendem Applaus die Manege. Weiter geht’s mit den Clowns.

„Ich wollte Clown sein, weil die so lustig sind“, erzählt Davut, und Mika nickt zustimmend. Die beiden müssen nach Leibeskräften und sehr publikumswirksam lachen, wenn Clown Nummer drei Azra gewollt tollpatschig auf den Allerwertesten fällt. „Ich liiiebe Clowns, aber das Hinfallen ist ganz schön schwer“, meint Azra mit wichtiger Miene. Bei dem Zirkus-Projekt hat jedes Kind jene Rolle bekommen, die es sich gewünscht hat. „Klar, erst wollten viele Zirkusdirektor sein, aber als sie hörten, dass der auch viel reden muss, schwenkten einige um“, erzählt Erzieherin Miriam Coskun.

Für Leni war der Fall dagegen sonnenklar: „Ich mag Löwen so gerne, ich streichel die immer.“ Wie bitte? „Ich hab das aber noch nie so richtig gemacht.“ Ach so. Aber so ein Kostüm ist ja auch schön weich, und als guter Dompteur muss man zwischendurch auch loben. „Dein Schwanz brennt“ kräht keck ein Zuschauer, als Löwe Efe durch den Reifen springt – der natürlich ganz und gar ohne Feuer ist...

Und dann wären da noch der Zauberer Kaan mit seiner Assistentin Eda, Schlangenbeschwörer Adonise, nicht zu vergessen die Elefanten, die Dickhaut Alexander gern darstellt, weil er „die graue Mütze und den Rüssel“ toll findet. Seiltänzerin Jette kann zwar nicht herunterfallen, muss aber genau auf dem dünnem Strick balancieren. Nicole bändigt ihre drei weißen Pudel und Tessa ist überglücklich, dass sie einer von ihnen sein darf: „Ich hätte so gern einen Hund, aber Papa ist allergisch.“