Die Jugendherbergen von heute haben längst nicht mehr den angestaubten Charme der 1950er-Jahre. Vielmehr sind sie mit Zwei- bis Vierbettzimmern mit eigenem Bad ausgestattet. Auch für ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm sorgen die Mitarbeiter und erfüllen auch gerne Sonderwünsche.

Früher hatten Jugendherbergen noch den angestaubten 1950-Jahre-Charme, als die Übernachtung in 16-Bett-Zimmern noch obligatorisch war. Die Zeiten sind vorbei.: „Es gibt kaum noch Jugendherbergen, wo nicht jedes Zimmer über ein eigenes Bad verfügt“, sagt Rainer Oetting. Er muss es wissen, arbeitet er doch schon seit fast 16 Jahren in Jugendherbergen in Köln, Aachen, Trier und Wuppertal und ist seit fünf Jahren Betriebsleiter (auch die Bezeichnung Herbergsvater trifft es für ihn heute nicht mehr) in der Velberter Jugendherberge.

Nur wenige Einzelbesucher

Die hat in ihren zwei Gebäuden – der einfacher ausgestatteten Jugendherberge und dem höherwertig Gästehaus – insgesamt 180 Betten zu bieten, in Zimmern mit jeweils maximal vier Schlafstätten. Helles Holz, sauber gestrichene Wände und moderne Sanitäranlagen erwartet hier die Gäste.

Und wie ist die Besucherstruktur? Einzelpersonen und Familien machen in Velbert nur einen kleinen Teil (zehn Prozent) aus. „Neben Schulklassen und Sportgruppen, zählen Seminarteilnehmer und viele Musiker zu unseren typischen Gästen“, zählt der Leiter auf. Reisende aus der ganzen Welt, aus 41 Nationen, von China bis Südamerika, waren unter der Adresse Am Buschberg 17 schon zu Gast. Und für einen angenehmen Aufenthalt werden auch Sonderwünsche, wie einer muslimischen Gemeinde, gerne erfüllt. „Dass für die vorwiegend jungen Leute kein Schweinefleisch auf dem Menüplan stehen wird, versteht sich von selbst.“ Auch wird das Essen in Jugendherbergen längst nicht mehr aus der Gulaschkanone verteilt, sondern in Buffetform gereicht.

Seminarräume bieten Platz für 140 Personen

Wer die Ostertage in der Velberter Jugendherberge verbringen will, hat nur schlechte Chancen: Lediglich unter der Woche sind noch ein paar Plätze frei.

Wer sich online über die Jugendherberge informieren oder eine Zimmeranfrage losschicken möchte, kann dies auf der Webseite unter www.djh-velbert.de tun. Telefonisch ist das Haus, Am Buschberg 17, unter der Rufnummer 02051/84317 zu erreichen.

Zum Haus gehören verschiedene Seminarräume für bis zu 140 Personen und über zwanzig behindertengerechte Zimmer. Insgesamt gibt es 180 Betten.

Stolz ist Oetting darauf, dass er die Übernachtungszahlen in seinen Unterkünften, die zwar dem DJH-Werk die angeschlossen sind, aber unter der eigen Trägerschaft des Vereins „Jugendfreunde Velbert“ stehen, steigern konnte. „Als ich anfing hatten wir 9000 mittlerweile haben wir 21000 Übernachtungen pro Jahr“, erzählt er.

Um Unterhaltung zu bieten, müssen sich weder Lehrer noch Seminarleiter groß was einfallen lassen. Oetting: „Wir bieten ein umfangreiches Begleitprogramm vom Tanzworkshop, über Erlebnispädagogik bis hin zu Sportangeboten wie Klettern oder Kanutouren an.“ Zu Aktivitäten laden auch Billard und Tischtennis sowie der weitläufige Außenbereich mit Spielplatz, Grillhütte und großer Tummelwiese ein. „Die wird auch das Footballteam aus Bonn nutzen, das über die Ferien hier ihr Sportcamp aufschlagen wird.“ So biete die Jugendherberge zwar keinen Hotelurlaub, aber doch angenehme Übernachtungsmöglichkeiten, die ab 16 Euro mit Frühstück beginnen.