Langenberg. . Weiberfastnachtssitzung der kfd-Frauen von St. Michael: Seit Jahren ist das ein Selbstläufer. Und auch diesmal gab’s für die Möhnen im vollbesetzten Saal von St. Michael kein Halten mehr.

Innerhalb von zwei Stunden waren die Karten im Vorverkauf ausverkauft. Wer einmal dabei war, weiß warum und kommt, so sie kann, wieder: zum legendären Frauenkarneval der kfd St. Michael. Längst gehören die Akteurinnen beiden Konfessionen an. Da verwunderte es nicht, dass auch das Kamel, mit dem die jecken Möhnen in den Pfarrsaal einliefen, ein ökumenisches Kamel war.

Fast 200 Frauen hatten sich das Motto „Tausend und eine Nacht“ zu Herzen genommen. Haremsdamen wohin das Auge blickte, Sultane und Scheichs, denn auch die Damen trugen Bart, nicht zu vergessen die Damen im Nachtgewand. Mit „Shalom, ich bin der Sultan vom Palast der vorbeifahrenden Züge, gelegen im idyllischen Tal zwischen drei Bergen am Fuße zweier Sender…“ grüßte Birgitta Bachmann, die gemeinsam mit Flaschengeist Jeannie (Gabi Peter) durch den Abend führte.

Der Auftritt der Jazz-Kids der LSG brachte die erste Rakete des Abends, der viele folgten. Ulrike Kuhlendahl als Herr Dr. Vogler führte zum Jodeldiplom: „Alle: Holleri du dödel di diri diri dudel dö!“. Vereinzelte Pannen wie falsche Mikros, fehlende oder falsche Musikeinsätze sorgten vor allem bei den Damen auf der Bühne für kurze Irritationen. Doch für die routinierten Darstellerinnen gehörten sie schnell mit zum Programm und sorgten gar für eigene Lacher. Passend zu Altweiberfastnacht hatte das Velberter Prinzenpaar das Männerballett „Die Zünftigen“ und damit 16 stramme Männerwaden mitgebracht.

Die Zuckerpuppe als Sumo-Ringer

Regina Khourys Befürchtung, es nach diesem tollen Gastauftritt schwer zu haben, bewahrheitete sich nicht. Beim „Besuch der Isis“ tobte der Saal. Mit beeindruckenden Kostümen und Lichteffekten präsentierte die Gruppe einen orientalischen Tanz, bei dem Brüste, Hüften und Bauch nur so hüpften. Gekrönt wurde der Tanz von der Zuckerpuppe, die mehr einem Sumo-Ringer glich und sich entsprechend lustig bewegte. Ohne Zugabe ließ man die Frauen nicht von der Bühne. Gleich darauf erzählte Schehera-Sardine von ihrem Dasein als Frau und flocht wunderbar Langenberger Themen ein: „Sabine, bevor du dich im Deilbach ertränkst…“. Sabine Wulfheide sparte dabei nicht mit Selbstironie „Vatter Ruhrpott, die Mutter Rheinland. ‚Die Oma sachte immer, aus ´nem schweren Schicksal musste das Beste machen“, und auch die Männer, speziell der eigene, kamen nicht ganz so gut weg.

Casting-Show mit Heidi Klumpfuß

Überhaupt: Männer gab’s nur wenige im Saal, und die wenigen durften arbeiten. Dennoch hatten auch sie ihren Spaß – z.B. bei der Casting Show mit Heidi Klumpfuß. Show, Kostüme, Bühnenbild: Die Akteurinnen zeigten sich sehr kreativ. Auch Gemeindereferentin Angela Halbach war begeistert: „Das ist wieder ein super Programm mit tollen Ideen“, vor allem stecke so viel Eigenleistung darin.

Eulalia Piependeckel mit Rollator

Der Aufstand der Nonnen, Eulalia Piependeckel mit Rollator, Loriots Fernsehabend und eine Shisha rauchende Birgitta Bachmann: Immer dachte man, es geht nicht besser. Und so krönten „Die Wüstenblumen“ mit orientalischem Tanz einen bunten, lustigen, viel zu kurzen, vierstündigen Abend.