Velbert. . Während das Wetter zu Beginn des Jahres 2013 den Blumenhändlern auch in Velbert einen Strich durch die Rechnung machte, sind die Floristen und Gartencenter derzeit zufrieden mit dem Geschäft. Besondere Strategien brauchen die Einzelhändler aber, um der Discounter-Konkurrenz zu begegnen.

Im letzten Jahr zeigte der sprichwörtliche grüne Daumen für alle nach unten, die ihr Geld mit dem Verkauf von Blümchen und Grünzeug verdienen. So verlor die grüne Branche laut dem Industrieverband Gartenbau sechs Prozent Umsatz. Schuld daran war neben Wetterkapriolen auch der zunehmende Konkurrenzdruck.

Das Wetter machte im letzten Jahr auch Stephan Wolframm zu schaffen, der zusammen mit seinem Bruder Christoph acht Blumengeschäft-Filialen, darunter drei in Velbert, führt. „Wir machen zwei Drittel unseres Umsatzes mit Schnittblumen, so dass es für uns Anfang des Jahres, als es noch so kalt war, nicht ganz so schlimm war. Der Kunde kauft dann statt einer Primel eben Schnittblumen.“

Blumen beim Einkauf eingepackt

Dennoch kennt auch er Konkurrenzdruck: „Der Wettbewerb ist groß. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Wenn der Kunde Freitagmorgen seine Einkäufe beim Dicounter macht, nimmt der natürlich auch die Tulpen dort für 1,99 Euro mit. Dabei geht's nicht so sehr um den Preis, sondern viel mehr darum, nicht noch einen zusätzlichen Weg machen zu müssen.“ Um sich dennoch behaupten zu können, setzt der Filialist auf das Außergewöhnliche: „Wir bieten besondere Tulpen wie etwa Papageientulpen oder Rosen mit großen Köpfen an, wie man sie beim Discounter nicht kriegt.“ Trotzdem freut er sich über die frühlingshaften Temperaturen, die zur Zeit herrschen: „Besser kann es nicht laufen.“

Das schlechte Wetter Anfang letzen Jahres hat auch den Verkauf im Obi-Gartenmarkt beeinflusst: „Kein Mensch hat damals Frühlingsblüher gekauft“, erinnert sich Peter Waltemate, zuständig für die Gartenabteilung. „Überhaupt das Wetter, erst war der Winter zu lang, dann ist das Frühjahr ausgefallen und dann war der Sommer zu kurz.“ Dennoch fürchtet er nicht die Discounter-Konkurrenz: „Wir haben hier ja ganz andere Abverkaufszahlen.“ Und auch er ist zufrieden mit dem neuen Jahr: „Es läuft gut an.“

Vom Wetter unabhängig hat sich Floristin Angelika Dellmann gemacht. Ihr Geschäft Blüten-Zauber ist spezialisiert auf Hochzeiten, Events und Beerdigungen. „Wir haben ja auch ein ganz anderes Angebot als im Supermarkt. Nicht nur Blumen in ausgefallenen Sorten, wir binden auch schöne Sträuße daraus.“ Und noch eine Nische hat die Floristin aufgetan: „Wir haben in eine gut Webseite investiert, die schnell gefunden wird und sind auch bei Facebook, so dass wir auch das junge Publikum und Kunden von weit her erreichen.“