Velbert. . Die „R + M de Wit GmbH“ ist nach langer Standort-Suche von Heiligenhaus nach Velbert umgezogen und hat sechs Millionen Euro in den neuen Standort an der Heidestraße gesteckt. In der Zentrale arbeiten jetzt 85 Leute.

Moderne Produkte der „R + M de Wit GmbH“ haben wohl – ohne das natürlich zu wissen – schon viele Velberter und Heiligenhauser Autobesitzer in der Hand gehabt: z. B. als Kunden der Waschstraße im Gewerbegebiet Am Lindenkamp bzw. der am alten Bahnhof. Die Rede ist von so genannten Bürsten- und Spritzlanzen. Denn das Unternehmen ist ein ausgesprochener Spezialist für Reinigungstechnik, es beliefert u. a. Hersteller von Waschstraßen. Hier dreht sich das Hauptgeschäft um Hochdruckpistolen, Strahlrohre und Düsen plus Adapter und Kupplungen.

Der 1983 in Essen gegründete Familienbetrieb hat seine Unternehmenszentrale erst im Vorjahr von der Dieselstraße in Heiligenhaus in die Schlossstadt an die Heidestraße verlagert und durch diesen Umzug seine Grundstücksfläche mit einem Schlag von nur 3300 auf rund 15 000 qm vergrößert. Aufgrund der anhaltenden Expansion sei der Platz arg knapp geworden, berichtet Bernd de Wit. Notgedrungen habe man Palettenstellplätze an Speditionen ausgegliedert, Beschäftigte hätten sich ihren Platz am Schreibtisch teilen müssen. Fast zwei Jahre, so der Gründer (72), habe man vergebens nach einem geeigneten Standort gesucht, um dann letztlich in Velbert fündig zu werden.

„Ich war arbeitslos geworden, keiner wollte mich haben, da habe ich mich selbstständig gemacht“, erzählt Bernd de Wit – gebürtiger Hamburger und zuvor als Techniker in der Pumpentechnik-Branche tätig – von den Anfängen der Erfolgsgeschichte. Vor sechs Jahren hat der Gründer die Firmenleitung an seine Söhne André (46, Energieanlagenelektroniker) und Alexander übergeben. Letzterer, 38 Jahre jung und Kaufmann, spricht denn auch von „einem positiven Beispiel für eine gelungene Unternehmensnachfolge“. Der Senior haben ihnen von Anfang an freie Hand gegeben.

Zertifizierter Herkunftsnachweis

Rund sechs Mio € hat die „R + M de Wit GmbH“ nach eigenen Angaben in den Standort Heidestraße (vormals KFV) investiert. Dort sind jetzt Verwaltung, Montage der Komponenten, Schlauch-Konfektionierung und Versand untergebracht: insgesamt 85 Leute.

Das Gebäude habe gut drei Jahrzehnte auf dem Buckel, die Fassade zur Straße hin sei gleich geblieben. Ansonsten sei aber aufwändig kernsaniert worden, berichtet André de Wit: „Hinten haben wir für den Versand eine neue Halle angebaut. Aus Rücksicht auf die Anwohner, damit wir keinen Lärm machen.“

Zum Kundenkreis zählen wohlgemerkt nicht nur Waschstraßen-Hersteller, sondern auch solche spezieller Hochdruckreiniger für die Landwirtschaft und – als drittes, sehr großes Standbein – „Schaumerzeuger“ für die großflächige Reinigung in der Lebensmittelbranche, also etwa für Schlachtereien und Großküchen. Zu den weiteren Abnehmern zählen die Baubranche sowie Handwerksbetriebe.

Das Unternehmen fertigt Zubehör und Komponenten für alle namhaften Hersteller in Deutschland, ist allerdings darüber hinaus auch weltweit aktiv. Einen weiteren Standort gibt es in Leopoldshöhe bei Bielefeld; das Tochter-Unternehmen in China produziert vorwiegend für den amerikanischen Markt. Insgesamt sind derzeit 190 Mitarbeiter beschäftigt; die Ausbildungsquote liegt bei 10 %. Die Exportquote beträgt beachtliche 70 %.

„Wir sind in unserem Bereich der einzige deutsche Hersteller und ein absoluter Premium-Anbieter“, betont Alexander de Wit. „Wir setzen nicht nur auf den Standort Deutschland, sondern auch auf Velbert.“ Und als ganz neue Zertifizierung werde man noch in diesem Monat das TÜV-Cert „Made in Germany“ bekommen.