Velbert. . Velberter Arbeitgeber verhalten sich bei Einstellungen unterschiedlich. Für die einen ist Körperschmuck kein Thema. Die anderen achten auf Seriosität und verlangen, Tattoos zu verdecken. Eine Typensammlung

Hat Ihr Kollege ein Tattoo oder ein Piercing? Schulterzucken. Körperschmuck ist etwas, das oft unter Kleidern verborgen bleibt. Und das soll auch so bleiben, verordnet die Bundeswehr jetzt ihren Leuten. Andere sehen es anders.

Die Gelassenen

,,Bei uns ist das überhaupt kein Thema“, sagt Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach. Er kann sich an keinen Fall erinnern, bei dem „ein Piercing oder ein Tattoo für die Einstellung bei der Stadt Velbert ein Problem gewesen wäre“. Selbst in Jobs mit Kundenkontakt kann sich Blißenbach nicht vorstellen, dass jemand Anstoß an dieser Art von Körperschmuck nimmt. ,,Das Problem existiert bei uns nicht.“ Auch bei der Rheinbahn gilt: „Wir legen beim Kundenkontakt Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und haben einheitliche Dienstkleidung. Aber es gibt kein Verbot für Tattoos oder Piercings, so Sprecherin Heike Schuster.

Die Strengen

,,In der Pflege muss ein Piercing schon allein aus hygienischen Gründen heraus genommen werden“, erklärt Ulrike Müller vom Klinikum Niederberg. „Aus Sicherheitsgründen muss aller Schmuck von Händen und Unterarmen entfernt werden“, betont Pflegedirektor Frank Langenbach. ,Auch bei der Polizei gibt es klare Regeln: „Tätowierungen und Pierscings müssen durch die Uniform abgedeckt sein“, teilte die Kreispolizei mit.

Die Seriösen

Dann gibt es Arbeitgeber, bei denen Seriosität Priorität hat. Etwa die Sparkasse. „Bei uns kommt es drauf an“, sagt Ausbildungsleiterin Anna Besting. Ein dezentes Tattoo. etwa eine Blumenranke am Fußgelenk, sei das in Ordnung. „Aber ein sichtbarer Totenkopf geht nicht.“ Und Piercings? „Ein Steinchen ist aktzeptabel, ein Ring durch die Nase nicht. Auch wenn man mit der Zeit gehen und akzpetieren muss, dass junge Leute solchen Körperschmuck haben: Als Sparkasse müssen wir Seriosität vermitteln.“

Die Fall-zu-Fall-Entscheider

Das sieht Ute Schanze, Inhaberin der Offers-Apotheke, ähnlich. Sie entscheidet von Fall zu Fall. „Wir hatten schon Mitarbeiter mit unauffälliger Tätowierung.“ Große Tattoos seien aber schwierig. „Ältere Kunden haben manchmal ein bestimmtes Bild von tätowierten Menschen.“ Auch Susanne Langkeit von der Catering-Firma GVV differenziert. „Unsere Mitarbeiter sollten ein gepflegtes, angepasstes Erscheinungsbild haben. Ein dezentes Piercing geht, doch Tattoos sollten abgedeckt sein.“