Klaus-Dieter Völker sieht die Arbeitsfähigkeit der Jobcenter ernsthaft bedroht. „Wenn sich die Personalsituation dort nicht ändert, können wir kaum auf eine bessere Vermittlungsquote hoffen“, so der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion.
In den Jobcentern des Kreises Mettmann fehlten aktuell 40 Vollzeitkräfte. Mit fatalen Auswirkungen sowohl für das Personal als auch für die Klienten. Denn die Betreuungsschlüssel würden massiv überschritten. Bei der Arbeitsvermittlung für die unter 25-Jährigen sollte eine Fachkraft maximal 75 Menschen betreuen – im Kreis Mettmann seien es 107. Auch bei den älteren Arbeitssuchenden sehe es keineswegs besser aus. Hier werde die Betreuungsquote sogar um rund 80 % überschritten. Ein unhaltbarer Zustand, findet Klaus-Dieter Völker: „Die Schuld liegt hier eindeutig bei der Bundesagentur für Arbeit, die gemeinsam mit der Region für das Jobcenter zuständig ist. Bei ihr liegt die Personalhoheit, der Kreis Mettmann finanziert pro Stelle nur 15,2 %. Doch in Sachen Personalaufstockung verweigere sich die Agentur bisher vehement“, moniert der CDU-Mann.
Daher könne man auch nicht hergehen und die 40 Personen auf Kosten des Kreises einstellen. Völker: „Damit würden unsere Städte über die Kreisumlage die Zeche von 2,6 Mio. Euro jährlich zahlen – zu sagen hätten wir vor Ort aber nichts. Der Weg wäre nicht nur falsch, sondern auch rechtlich äußerst bedenklich.“
Der Fraktionsvorsitzende hat daher ausdrücklich erklärt, dass die Bereitschaft bestehe, den kommunalen Anteil von 15,2 % an dem dringend notwendigen zusätzlichen Personal im Jobcenter im Umfang von 40 Stellen zur Verfügung zu stellen, um das Jobcenter gemäß der gesetzlichen Vorgaben auszustatten. Gleichzeitig wurden Landrat und Kreistag aufgefordert, sich nachdrücklich beim Bundesministerium für Arbeit/Soziales sowie der Bundesagentur für eine Erhöhung des Verwaltungskostenbudgets einzusetzen.