Langenberg. . Seit inzwischen 13 Jahren engagiert sich der ehemalige Langenberger Kinderarzt ehrenamtlich. Einmal im Jahr bringt er persönlich die Spenden in den Iran

In diesem Jahr jährt sich zum zehnten Male das Erdbebenunglück in der iranischen Provinz Kerman. Am schlimmsten traf es die historische Stadt Bam. Für Dr. Mahmoud Karim ein Grund, noch einmal an die Arbeit der Deutsch-Iranischen Kinderhilfe zu erinnern, denn gleich danach gingen die finanziellen Mittel des von ihm mitbegründeten Vereins auch an ein Waisenhaus in Bam.

Gerade hier in Langenberg hatten sich Anfang 2004, kurz nach dem Unglück, unzählig viele Menschen mit Spenden beteiligt. Während in vielen Ländern der Welt 2003 Heiligabend gefeiert wurde, brach in Bam die Hölle los. 35 000 Menschen starben bei dem Beben, darunter auch mehrere Kinder aus dem dortigen Waisenhaus.

Spenden werden direkt investiert

Mit einem Waisenhaus in Rascht, Karims Geburtsstadt, begann die Arbeit des Vereins Deutsch-Iranische-Kinderhilfe e. V. in Langenberg im Jahr 2000. „Ursprünglich wollten meine Freunde und ich in Rascht ein Waisenhaus bauen.“ Doch gerade zu der Zeit stand die Eröffnung eines Waisenhauses dort kurz bevor, so dass sich ein Freundeskreis bildete, aus dem heraus der gemeinnützige Verein entstand. Zu Beginn seiner Aktivitäten wurde zunächst eine finanzielle Basis geschaffen, mit der nach und nach weitere Waisenhäuser unterstützt werden konnten. Heute unterstützt der Verein sechs Waisen- und zwei Behindertenhäuser. „Dort werden körperlich und geistig behinderte Kinder betreut“, insgesamt 282 Kinder in den Städten Rascht, Lahijan, Amol und Bam.

Der ehemals in Langenberg tätige Kinderarzt Dr. Karim freut sich sehr darüber, dass der Verein inzwischen über 120 Mitglieder zählt.

Inzwischen kommen regelmäßig rund 7 500 Euro jährlich durch Beiträge und Spenden zusammen. Auf eigene Kosten fliegt der engagierte Langenberger einmal im Jahr in den Iran und besucht dort die Häuser: „Ich war in diesem Jahr auch wieder dort. Wir gehen dann gemeinsam mit den Kindern einkaufen, vor allem Kleidung.“

Dabei legt der Arzt Wert darauf, dass das Langenberger Geld ganz bestimmte Bereiche unterstützt: „Bildung, Kleidung, Hygiene, Ernährung und medizinische Versorgung.“ Die Grundversorgung der Häuser sei durch den iranischen Staat gewährleistet. „Das Geld ist aber sehr knapp“, auch dort werde die finanzielle Unterstützung überwiegend von wohltätigen Organisationen getragen. Das Geld aus Deutschland erleichtert das Leben und gibt den „zum Teil hoch intelligenten Kindern aus zerrütteten Familien“ eine Perspektive.

„Wir finanzieren dadurch ihre Zukunft mit“, freut sich Kinderarzt Dr. Mahmoud Karim.