Langenberg. . Beim ersten Sonntagsmarkt im Elisabteh-Stift an der Krankenhausstraße können viele Bewohner erstmals seit Jahren wieder einen Einkaufsbummel unternehmen.
Wie wär’s mit frischen Flammkuchen aus dem Galerie-Café? Leckeren Torten von Patricia Hupes „Naschwerk“? Einfach mal wieder im Edeka-Markt von Familie Hornscheidt einkaufen? Heute ist im Elisabeth-Stift in Langenberg das alles möglich. Schließlich ist heute Sonntagsmarkt. Erstmals!
Die Idee ist denkbar einfach: Viele alte Menschen sind nicht mehr in der Lage, selbstständig im Ort einzukaufen oder sich in einem schönen Café etwas Leckeres zu gönnen. „Also bringen wir doch die Kaufleute mit ihren Waren zu uns!“, dachte sich Mechthild Apalups, Leiterin des Elisabeth-Stifts. Aber dann ist die Initiatorin des Sonntagsmarktes doch überwältigt –und freut sich, dass so viele die Idee aufgreifen und mitmachen.
Und tatsächlich: Heute „steppt der Bär“ im Haus! Im Eingangsbereich erwarten Mitarbeiter der Adler-Apotheke mit Waren rund ums Thema Gesundheit Bewohner und Gäste. Im Angebot unter anderem Nackenwärmer, Angora-Wäsche und all jene kleinen „Helferlein“, die das Leben im Alter erleichtern.
Nebenan gibt’s Blütenpracht und Adventsgestecke von Blumen Peschel. Das Hörgeräteakustiker-Team von „Ganz Ohr“ bietet heute u.A. eine kostenlose Reinigung dieser für viele unentbehrlichen Helfer an. Auch Teespezialist Jörg Siegel ist mit einer Auswahl seiner Produkte aus seinem Laden „Kräfte der Natur“ heute gerne dabei.
Wiedersehen mit alter Kundschaft
Ob Shampoo, Kukident und Leckerchen oder auch die gute alte Nivea-Creme: Wieder mal selbst einkaufen können, vielleicht gar bei dem Kaufmann, bei dem man früher lange Jahre Kunde war: „Ja, das ist wirklich schön,“ freut sich eine Bewohnerin. Und fügt hinzu: „Das man die mal wieder zu sehen kriegt – nach all den Jahren. . .“
Auch Edeka-Marktleiter Wolfgang Hornscheid, der heute mit Frau und Tochter eine kleine „Extraschicht“ einlegt, freut es, so manche alte Kundin wiederzusehen. Freilich: Ohne die vielen Helfer, ob Angehörige oder Ehrenamtliche, wäre das kaum denkbar. Denn: Die Belastbarkeit der Senioren ist begrenzt, viele werden im Rollstuhl über diesen kleinen Markt geschoben, sinnieren dabei über Zeiten, in denen sie selbstständigeinkaufen konnten. „Es ist schon schön, so was mal wieder zu erleben“. meint Henriette Steinhausen, selbst Bewohnerin und Beiratsvorsitzende. „Aber auch die Ruhe danach ist für uns kostbar.“ Die Zeit – sie tickt eben anders in einem Seniorenheim. Und solche aufregenden Events wie dieser Markt sind belebende Erlebnisse.
Musikpädagogin Olga Kranich, die auf diversen Instrumenten Bewohner, Angehörige und Helfer zum Mitsingen herbstlicher Lieder animierte, lässt viele aufhorchen – trotz des Markt-Trubels. Ja, auch die leisen Töne kommen an. Und vielleicht sind gerade die es, die in entspannender Weise berühren. Auch bei einem Sonntagsmarkt.