Velbert. . Das Handwerk an Rhein, Ruhr und Wupper geht in guter Stimmung in den Herbst und Winter. Das besagt das jüngste Halbjahresgutachten der Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf. Wie die Kammer berichtet, kletterte das Konjunkturbarometer jetzt im Herbst auf 85 Prozent.

Das Handwerk an Rhein, Ruhr und Wupper geht in guter Stimmung in den Herbst und Winter. Das besagt das jüngste Halbjahresgutachten der Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf. Wie die Kammer berichtet, kletterte das Konjunkturbarometer jetzt im Herbst auf 85 Prozent und legte damit gegenüber dem Frühjahr noch um vier Punkte zu. Die Auslastung der Betriebe erreichte mit 77 Prozent den zweitbesten Wert seit 20 Jahren. Die Auftragsreichweite stieg um eine halbe auf 5,3 Wochen; in großen Betrieben mit über 50 Beschäftigten gar um anderthalb auf 13,5.

Ertragslage vielfach gestärkt

Allerdings zeigt die Konjunkturentwicklung im Handwerkssektor im Detail ein uneinheitliches Bild. Die Befragten in den kleinbetrieblich geprägten Branchengruppen im Gesundheitsgewerbe, in den Lebensmittelhandwerken und im Segment der personenbezogenen Dienstleistungen (u. a. Friseure) schätzen ihre Lage teils deutlich zurückhaltender ein als das Bau- und Ausbauhandwerk, die für den gewerblichen Bedarf tätigen Unternehmen sowie das Kfz-Gewerbe. Das aktuell heitere Konjunkturklima relativiert sich zumal vor dem Hintergrund kräftiger Umsatzrückgänge in 2012. Auch für die letzten sechs Monate meldet jeder dritte Betrieb noch rückläufige Umsätze.

Das sehr gute Konjunkturklima – drittbester Wert seit der Jahrtausendwende – beruht zum einen auf einer positiven Einschätzung der aktuellen Geschäftssituation. Die Zahl derer, die die Lage als „eher gut“ bewertet, liegt um 16 Punkte höher als die Zahl derer, die von einer „eher schlechten“ Geschäftslage berichten. Der überwiegende Teil der Branche konnte gestiegene Kosten weiterreichen und so seine Ertragslage stärken. Zudem prägt laut HWK Zukunftsoptimismus das Geschäftsklima. Jede dritte Firma erwarte in Herbst und Winter einen Aufwärtstrend, nur halb so viele eine Abschwächung. Allerdings: Das Stimmungshoch wird von einigen harten Indikatoren nicht gestützt. Das gilt z. B. für Umsatzentwicklung und Investitionsausgaben.

„Die Konjunktur in Handwerk und Mittelstand ist kein Selbstläufer. Wir brauchen – neben Banken, die sich auf ihr Kerngeschäft, die Mittelstandsfinanzierung, konzentrieren – vor allem verlässliche politische Rahmenbedingungen“, fordert HWK-Präsident Wolfgang Schulhoff.