Velbert. . Sie spielen mit den Kindern, backen fantastischen Kuchen und haben vor allem eines: jede Menge Zeit! Eine Hommage an alle Großmütter, die morgen ihren großen Ehrentag haben.

Eine Oma in der Nähe zu haben, ist wunderbar – gleich zwei Omas in Velbert wohnen zu haben, ist ein großes Glück. Das sieht auch Emilia (3) so. Mit Oma Anni Nosbers geht sie am liebsten mit dem Hund spazieren und sammelt Beeren. Mit Oma Marlies Papke kickt sie am liebsten auf dem Sportplatz oder lässt kranke Kuscheltiere verarzten. „Das Oma-Sein bedeutet natürlich, viel Freizeit mit den Kindern zu verbringen“, sagt Oma Anni, „im Gegensatz zur Mutter, die nicht uneingeschränkt spielen und basteln kann, weil sie ja auch noch den Haushalt erledigen muss.“ Das sieht auch Oma Marlies so: „Es ist eben mehr Vergnügen als Verpflichtung, und als Oma darf man das Enkelkind auch besonders verwöhnen.“

Doch der Oma-Job bedeutet nicht nur Vergnügen pur: „Wenn Not am Enkel ist, ist Oma natürlich da“, weiß Oma Anni. „Man ist eben nicht komplett frei und sollte seine eigenen Termine auch abstimmen“, ergänzt Oma Marlies, „damit das Enkelkind immer gut beaufsichtigt ist.“ Doch für die Zeit, die alle Omas mit ganzem Herzen investieren, bekommen sie das wertvollste Geschenk, was ein Enkelchen geben kann – ein lautes, glückliches und unbeschwertes Kinderlachen. Kein Wunder, dass es da den Oma-Tag gibt, der daran erinnert, wie gut es ist, dass es Oma gibt.

Oma kann alles Weiß nicht nur den Pflaumenkuchen zu schätzen: Sonja Lelittka und Oma Erika Oklscher Foto: Detlev Kreimeier

Es gibt Dinge, die können nur Omas wirklich gut. Fantastischen Pflaumenkuchen backen zum Beispiel. Nicht nur mit dem verwöhnt meine Oma mich regelmäßig – auch etwas anderes schenkt sie mir im Überfluss: Zeit. Sie hat immer ein offenes Ohr für mich, tröstende Worte, einen klugen Ratschlag. Oma sagt, ich halte sie jung. Und sie hält mich auf Trab: Spielenachmittage, Spaziergänge, Shoppingtouren – manchmal habe ich das Gefühl, meine Oma ist agiler als meine ganze Familie zusammen. Das Schönste an ihr ist ihr herzhaftes Lachen. Das teilt sie oft und gerne mit mir – besonders wenn ihr wieder einmal der Schalk im Nacken sitzt und sie mit einem schelmischen Augenzwinkern allerhand Schabernack treibt.

Meine Oma ist in Westpreußen geboren und in der Welt zu Hause. Sie reist für ihr Leben gern – eine Leidenschaft, die wir teilen. Gemeinsam haben wir uns schon auf Gran Canaria die spanische Sonne auf den Bauch scheinen lassen, waren im tiefsten Bayern wandern und haben an der rauen Nordsee gefaulenzt. Wandern kann meine Oma besser als Faulenzen – sie ist ziemlich lebhaft. Das habe ich wahrscheinlich von ihr. Überhaupt sind wir uns recht ähnlich. Und wenn meine Oma mich mit ihren wachen, blitzblauen Augen anschaut, weiß sie intuitiv oft sofort, wie ich mich fühle. Manchmal redet sie ein ernstes Wörtchen mit mir, meckert oder schimpft. Aber bei einer heißen Tasse Tee und einem ihrer fabelhaften Stücke Kuchen lässt sich auch das gut ertragen.