Neviges. . Am Rosenhügel gibt es zwischen den einzelnen Läden viele Stolperfallen. Verkehrssituation auch Thema im Bezirksausschuss und Verwaltungsrat

Vorsichtig zieht Wolfgang Ruwow den vollen Einkaufswagen hoch, Ehefrau Sabine hebt hinten die Räder des „Hackenporsches“ an. Geschafft – die steile Rampe vom Einkaufszentrum Rosenhügel in Richtung Wohnung ist bewältigt. „Das geht am besten zu Zweit“, seufzt die Nevigeserin und ergänzt: „Mit einem Rollator würde ich mich das nicht trauen. Und mit einem Rollstuhl schon gar nicht.“

Stadt ist nur für Treppe zuständig

Die Ruwows wohnen in der Steinstraße und sind zufrieden mit dem Angebot direkt vor der Tür: Aldi, Edeka, eine Reinigung und seit Sommer der DM-Markt. Herz, was willst du mehr? Zum Beispiel die Möglichkeit, gefahrlos von einem Laden zum anderen zu bummeln.

„Die Verkehrssicherheit für Fußgänger ist hier auf jeden Fall nicht gewährleistet“, meint auch Anwohner Peter Schröder (55). Zum Glück ist er noch gut zu Fuß und hat daher keine Schwierigkeit, über die hohe Kante an der Ecke Tegelfeld/Am Rosenhügel zu steigen, um auf kurzem Wege vor dem Edeka zu landen. Wäre er auf einen Rollator angewiesen oder säße gar im Rollstuhl, müsste er vom Tegelfeld auf die Straße Rosenhügel rollen, um in die Schieferstraße in Richtung Edeka abzubiegen. Und dazu müsste er sich die Straße ein Stück mit den Autofahrern zu teilen. „Unmöglich, wer denkt sich so etwas aus?“, sagt auch Katrin Dielschneider kopfschüttelnd, die gerade mit Söhnchen Maximilian unterwegs ist.

An dieser „sicherlich unglücklichen Situation“, so Arnd Sulimann, zuständiger Verkehrsmanager bei der TVB, könne die Stadt nichts ändern. Dies sei Sache des Bauherrn, der eventuell nachbessern müsse. Wohl sei die Stadt für die Rampe an der Treppe zuständig, doch die habe man nicht „sanfter“ bauen können. „Wir haben nur diesen kleinen Grundstücks-Streifen erwerben können und hatten nicht mehr Platz, den Höhenunterschied aufzufangen.“ Was den Namen des Bauherrn betrifft, so gilt das Datenschutzgesetz, erklärt Thomas Fröhlich, Teamleiter der Bauaufsichtsbehörde. „Wenn sich Bürger beschweren wollen, bitte an uns wenden, dann sehen wir uns noch einmal die Pläne an .“

TBV-Vorstand will vermitteln – Bürger hat Situation detailliert dokumentiert

Die „Verkehrssituation am Einkaufszentrum Rosenhügel“ war erst kürzlich Thema im Bezirksausschuss Neviges und – aufgrund eines Antrags der UVB-Fraktion – zeitlich nahezu parallel auch im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV).

In einem Schreiben an die Stadt sowie an die einzelnen Gewerbetreibenden hatte der Ex-Nevigeser Andreas Hoppe bemängelt, dass der Einkaufspark vornehmlich für Autofahrer geplant worden sei und vor allem ältere Anwohner, die direkt um die Ecke wohnen, gefährliche Stolperfallen zu überwinden hätten. Seine Kritik hatte er nicht nur mit zahlreichen Fotos versehen, sondern auch gleich Verbesserungsvorschläge gemacht. „Da hat sich jemand richtig viel Mühe gegeben“, kommentierte Bürgermeister bzw. TBV-Verwaltungsratschef Stefan Freitag die umfangreiche, detaillierte Dokumentation von Andreas Hopp. Er könne sich vorstellen, als Vermittler zwischen den Investoren aufzutreten, kündigte Ralph Güther an und zu versuchen, eine Brücke zu schlagen zwischen Einzelhandel und Bürgern sowie der Erbengemeinschaft. Der Vorschlag des TBV-Vorstandes traf in dem Gremium auf einhellige Zustimmung.