Velbert. . Mit dem Bezirksbeamten Thomas Körner vor der Ludgerusschule. Der ärgert sich über Falschparker, die die Sicherheit der I-Dötze gefährden
7.30 Uhr: Dienstbeginn. Thomas Körner, Polizeioberkommissar, begibt sich auf den Fußweg zur Ludgerusschule. Der Grund: Schulwegsicherung. Die Sommerferien sind vorbei, und damit alles glatt läuft, hat der Polizist ein besonders wachsames Auge auf Kinder, Autofahrer und Eltern. „Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, stehen sie oft dort, wo das Parken verboten ist“, so Körner. „Der abgesenkte Bordstein hier an der Schule beispielsweise ist aber ein Teil der Überquerungshilfe zwischen den aufgestellten Inseln und keine Parkbucht.“
Wer nicht hören will muss zahlen
Die Straßenverengung, die in der 30er Zone direkt vor der Schule errichtet wurde, soll es den Kindern leichter machen, die Straße ohne Gefahren zu überqueren. „Wenn hier aber nun Autos stehen, ist das nicht mehr möglich.“ Anfangs ist Körner da mit Eltern noch nachsichtiger, bittet sie, in der anliegenden Querstraße zu halten. „Aber auf Dauer bekommt man sie nur übers Geld.“ Wer also nicht hören will, muss Bußgeld zahlen.
Auch die aufgebauten Inseln werden von den Kindern gerne mal als Abkürzung über die Straße genutzt. Hier schreitet der Polizist ebenfalls ein: „Mädchen, dafür sind die nicht gedacht“, erinnert er milde, als ein Schulkind wieder die Abkürzung nehmen möchte und weist darauf hin, dass sie in den Straßenverkehr gar nicht richtig einsehen kann.
Thomas Körner, selbst Familienvater, weiß, dass es nicht immer einfach ist, den Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr mit auf den Weg zu geben: „Bei den Elternabenden erkläre ich immer, dass sie sich auf die Höhe ihrer Kinder begeben sollen. Von da unten kann man wirklich viel eingeschränkter sehen.“ Zudem verfügen Kinder auch nicht über das gleiche Gefahrenbewusstsein wie Erwachsene. Mit sechs Jahren erkennen sie etwa Gefahren erst, wenn sie eingetreten sind. Erst im Alter von etwa acht Jahren können sie vorausschauend Gefahren erkennen und erst mit neun oder 10 Jahren können Kinder Gefahren vorbeugen, also so bewusst handeln, dass Gefahren gar nicht erst eintreten, erläutert die Kreispolizeibehörde.
Die bekannten „Schule hat begonnen“-Plakate, die einst die Stadt zu Schulbeginn errichtete, gibt’s nicht mehr. „Sie haben zwar viel Aufmerksamkeit erregt, aber leider gibt es keine Plätze mehr, um sie anzubringen“, so Ulrich Stahl vom Fachbereich Bildung. „Wir hatten zudem vor einigen Jahren ein Projekt namens ,Walking bus’ angeregt, in dem die Kinder sich auf dem Schulweg zu Fuß treffen sollten. Leider konnte es nicht etabliert werden. Das Interesse der Eltern war einfach zu gering.“ Dennoch, zu Fuß zur Schule zu gehen – auch ohne Eltern – ist laut Körner schon im Grundschulalter denkbar und sinnvoll.