Velbert. . Am liebsten würden sie auf den Rathausplatz zurückkehren, denn Kurzparker an derPoststraße ignorieren häufig die reservierten Haltebuchten

Das absolute Halteverbots-Schild an der Post zeigt es deutlich: Parken verboten! Halten verboten! Doch trotz der eindeutigen Ansage müssen sich die Taxifahrer dennoch ihre vier Haltebuchten vor der Post tagtäglich erkämpfen. Denn der alteingesessene Velberter Autofahrer ist aus Erfahrung überzeugt: Parken vor der Post ist erlaubt! Dass da seit Monaten ein neues Schild an den Haltebuchten angebracht ist, das den Taxen vier Stellplätze rund um die Uhr freihalten soll, wird da gerne übersehen. Gerade, wenn das Paket besonders schwer und der nächste Parkplatz einige Meter entfernt oder die Sehnsucht nach einem Fischbrötchen vom Markt groß ist.

Wenn dann das Taxi um die Ecke kommt und der Fahrer manches Mal lautstark auf sein Halterecht pocht, stößt er auf schulterzuckende Kurzparker oder verlassene Fahrzeuge. „Wenn man den Autofahrern deutlich macht, dass sie dort nicht stehen dürfen, sind sie meist einsichtig“, erklärt Günseor Bilgin, der für Taxi Kamber fährt. Doch wenn der Fahrzeughalter nicht auftaucht, rufen die Taxifahrer bei der Zentrale an. Diese verständigt die Stadt, die eine Politesse rausschickt. Dann geht es auch schon mal heiß zur Sache. Bilgin erinnert sich: „Ich wurde von einem Autofahrer beschimpft. Er sagte, dass ich ihn am Wegfahren gehindert hätte.“ Dass er im absoluten Halteverbot mitten im Taxistand gar nicht hätte stehen dürfen, war für den Autofahrer in diesem Moment offensichtlich unklar.

„Es ist hier einfach eine schlechte Situation für uns.“ Dass sich die Autofahrer in den kommenden Jahren daran gewöhnen könnten, dass die Taxis nicht mehr auf dem Rathausstand stehen, sondern an der Post, daran glauben die Fahrer nicht. Eine Taxifahrerin verdreht nur die Augen und entzieht sich jeglichen Kommentars über die aktuelle Situation. Glücklich ist sie sichtlich nicht. Auch ein weiterer Taxifahrer, der namentlich nicht genannt werden möchte, findet, dass die „Haltemöglichkeit vor der Post eher Fluch als Segen ist“.

Anwohner fühlen sich nachts gestört

„Wenn Kirmes war, sind wir ja auch hierher ausgewichen“, sagt Bilgin und findet, dass dies auch eine Möglichkeit für die Markttage wäre. „An den anderen Tagen könnten wir dann ja weiter am Rathaus stehen.“

Nicht nur die Autofahrer erschweren den Taxifahrern ihren Job, die bei belegten Plätzen jedes Mal eine Extra-Runde drehen müssen. „Wir haben hier Probleme beim Be- und Entladen, und auch das Aussteigen von Passagieren mit Rollatoren und Rollstühlen wir hier erschwert.“ Auch die Nachtschichtkollegen haben bereits ärgerliche Situationen erlebt. Bilgin: „Gerade mitten in der Nacht beschweren sich oft die Anwohner über die laufenden Motoren.“