Neviges. Ausbilder Erich Deer zeigt Kursteilnehmern eines Angebotes der EDB wie es gemacht werden muss. Im September gibt es zwei weitere neue Angebote
„Umzug ist mehr als Kistenschleppen“, sagt Heidi Bast. Und macht auf einen neuen Umschulungskurs der Bildungsgesellschaft EDB aufmerksam, der am 30. September an der Donnenberger Straße beginnt. Wer ihn erfolgreich besteht, der darf sich künftig „Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice“ nennen. Umzug bedeutet auch Planung mit dem Kunden vor Ort und die Installation der verschiedenen Geräte. Grundkenntnisse der Berufe beispielsweise des Tischlers oder des Elektrikers sind da selbstverständlich erforderlich, weiß die Prokuristin der EDB. Wobei sie auch hervorhebt: „Den klassischen Tischler gibt es heute so nicht mehr.“ Gefragt sei ein „Allrounder“.
Nach erfolgreicher Umschulung finden die Absolventen Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen des Küchen- und Möbelhandels sowie in Umzugsfirmen und Möbelspeditionen. Zum Aufgabengebiet gehört eben nicht nur der Ab- und Aufbau von Möbeln, sondern auch die Installation elektrischer Geräte und die Herstellung von Anschlüssen an Wasserleitungen und Lüftungsanlagen. Doch auch die Prüfung von Rechnungen und Lieferunterlagen sowie die Entgegennahme von Zahlungen gehören dazu.
Ebenfalls am 30. September startet ein weiteres Angebot der EDB: Die Umschulung zum Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.Sowohl erfahrene als auch fachfremde Teilnehmer werden auf den Neueinstieg in die Berufswelt vorbereitet.
Bast: „Heute wird viel Wert auf erneuerbare Energien gesetzt und es ist viel vom Kostensparen die Rede“, sagt die Fachfrau. „Kreative Menschen mit mathematischem Verständnis“ seien gefragt. Vor allem bei der Inbetriebnahme von Heizungsanlagen müssten die neuen Fachkräfte elektrische Baugruppen und Komponenten für Steuerungs- und Regelungsvorgänge einrichten. Auf optimale Einstellwerte müsste geachtet werden.
Selbstverständlich gehört der Einbau von Badewannen, Duschkabinen und sonstiger Sanitäranlagen und deren Anschluss zum Aufgabengebiet der neuen Fachkräfte. Sie montieren Heizungssysteme, stellen Heizkessel auf und nehmen diese in Betrieb. Bei diesen Arbeiten müssen die Kursteilnehmer Rohre, Bleche und Profile aus Metall und Kunststoff mit Maschinen oder manuell bearbeiten. Auch die Planung und Installation von Solaranlagen gehört zu den künftigen Aufgaben der Kursteilnehmer.
Bewerber für die noch freien Kursplätze müssen zumindest über einen Hauptschulabschluss verfügen, ein mathematisches Grundverständnis wird vorausgesetzt und die gesundheitliche Eignung muss gegeben sein. Beim Alter gibt es keine Begrenzung. „Aber ab 50 wird es schon ein bisschen schwierig“, räumt Heidi Bast ein.
Selbstverständlich ist die Kundenfreundlichkeit ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für die Übernahme einer neuen Aufgabe: „Wer den Mund nicht aufbekommt hat Probleme bei der Kundenbindung“, meint die Prokuristin.
Theoretischer und praktischer Teil
Beide Kurse beinhalten sowohl einen berufsschultheoretischen Teil als auch eine praktische Ausbildung. Sie enden jeweils mit einem Kammerabschluss. „Die Teilnehmer haben dann einen Gesellenbrief in der Hand.“ Dies eröffne neue berufliche Perspektiven macht Heidi Bast deutlich. Unter Bestimmten Voraussetzungen ist eine Finanzierungshilfe über die Arge oder die Arbeitsagentur möglich.