Velbert. . Suzanne Gaillard-Küppersbusch kam Anfang der 1970er Jahre nach Velbert – wegen der Liebe. Geblieben ist sie deswegen auch – und aus Überzeugung

Savoyen, Frankreich. Nicht weit vom Genfer See gelegen, Berge vor der Haustür – und ans Mittelmeer, nach Nizza etwa, sind es auch nur gut zwei Stunden Autofahrt. Hier ist Suzanne Gaillard-Küppersbusch geboren und aufgewachsen, doch seit Anfang der 1970er Jahre ist Velbert ihre zweite Heimat. „Ich habe mich auch von Anfang an hier wohl gefühlt“, sagt die 66-Jährige.

Doch wie kam sie überhaupt ins Niederbergische? „Wegen der Liebe“, lautet die ebenso klare wie einfache Antwort. 1969 war es, da war Suzanne Gaillard (damals noch ohne Küppersbusch) als Austauschlehrerin in Essen. Eines Abends ging es dann zum Tanzen ins „San Francisco“. Sie nahm an einem Tisch Platz, nur war der dummerweise reserviert. „Nämlich von mir und meinem Cousin“, erzählt Edgar Küppersbusch, ihr heutiger Ehemann. „Aber wir haben sie damals nicht verscheucht, ich merkte schnell, dass sie Französin ist, wir kamen ins Gespräch, und als ich an dem Abend nach Hause kam, habe ich zu meiner Mutter gesagt: ,Ich habe heute meine Frau kennengelernt.“

Großer Kundenstamm

Ganz so schnell ging es dann zwar doch nicht, doch 1971 folgte dann die Hochzeit in Suzannes Heimat, nach französischem Recht. „Deswegen heiße ich auch Gaillard-Küppersbusch und nicht umgekehrt.“ Dass es dann nach Velbert ging, fand und findet sie nicht schlimm, ganz im Gegenteil: „Wir sind beide hier tief verwurzelt. Mein Mann sowieso, aber ich auch. Wir werden nie ganz von Velbert weggehen.“ Gezeigt hat sie diese Verbundenheit auf unterschiedliche Art: Zum einen war sie in der Kommunalpolitik tätig, zum anderen sorgte sie gemeinsam mit Mann Edgar dafür, dass die Velberter in den Genuss edler Weine gelangten.

Seit 1981 betreiben die beiden den Weinhandel an der Friedrichstraße, in Sprüngen von etwa fünf Jahren entwickelte sich das Geschäft. Mittlerweile haben die beiden einen Kundenstamm, der weit über die Stadtgrenzen hinaus reicht. „Und auch wenn wir jetzt im Rentenalter sind – aufhören wollen wir noch nicht. dafür macht uns das einfach zu viel Spaß“, erzählt die Wahl-Velberterin.

Doch auch wenn sie sich in Velbert wohl fühlt, Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen gibt es dennoch: „Die Denkweise und der Humor sind sehr verschieden“, erzählt Suzanne Gaillard-Küppersbusch. „Wenn ich einen Witz erzähle, lacht fast keiner unserer deutschen Freunde“, sagt sie und grinst. „Und wenn die einen erzählen, finde ich den meistens nicht lustig.“ Französischer Humor sei einfach tiefgründiger, meint sie erkannt zu haben.

Und die alte Heimat wird auch regelmäßig besucht – allerdings ohne den Wunsch, dort zu bleiben.