Langenberg. .
Beinahe unvorstellbar eigentlich, dass es heute in Langenberg kein einziges Kino mehr gibt. Als letztes der „Lichtspielhäuser“, wie die Filmvorführungsstätten früher auch genannt wurden, schloss vor einigen Jahren das „Rex“ an der Hauptstraße. Lediglich ein verblasster Schatten der ehemaligen Neonreklame, von der Sambeck aus zu sehen, erinnert heute noch daran.
Dabei hatten die Bilder in Langenberg schon früh das Laufen gelernt. Viel früher als sonst wo in Deutschland, wenn man den Quellen glauben darf, die sagen: In Nierenhof eröffnete um 1900 das erste Kinos Westdeutschlands im „Musikautomaten-Restaurant“ von Emil Kremer. Ein Klavierspieler begleitete damals die Stummfilme. Begeisterte Kinobesucherin war Emmi Oberste-Lehn, die gerne mit der Familie in Kremers Kino ging. Zum Beispiel 1936. „An den ersten Film, den ich sehen durfte, kann ich mich sehr gut erinnern, “ schwärmt sie heute noch. „Kinderarzt Dr. Engel hieß der Film und der junge Paul Hörbiger spielt die Hauptrolle!“ Und sie erinnert sich daran, wie damals, wenn es im Sommer heiß war, die Fenster im Filmsaal geöffnet wurden und „wir vom Fenster die Filme kostenlos mit ansehen konnten“ freut sich die Nierenhoferin.
Auch in Oberbonsfeld, im Schützenhof, gab es schon früh ein Filmtheater. Nach Kriegsende entstand der große Kinosaal. Filme mit Stan und Olli oder Fuzzys Wild-West -Späße wurden Kindern und Jugendlichen dort gezeigt. Die Älteren erfreuten sich an heiler Nachkriegswelt mit Sissy oder Heimatfilmen.
Bis Anfang der 60-er Jahre. Dann erreichte es auch Langenberg -- das große Kinosterben.