Velbert. . Wenn Schüler vor oder nach den Ferien unentschuldigt fehlen, erhöht sich das Bußgeld von 10 auf 80 Euro. Einzelfälle gibt es auch an Velberter Schulen

Heute ist es endlich soweit: letzter Schultag, ab in die Ferien. Doch es gibt Schüler, die düsen schon eher los oder kommen später wieder – und das mit ausdrücklicher Erlaubnis der Eltern. Viele Flüge sind kurz vor oder auch nach den Ferien erheblich billiger. „Ja, das kommt auch bei uns vor, wenn auch nur in Einzelfällen“, erklärt Sylvia Kleimann, Schulleiterin der Martin Luther King Hauptschule.

Schulen gehen konsequent vor

Dass die eigenmächtige Ferienverlängerung sowohl an ihrer als auch an anderen Velberter Schulen „nicht das Riesenthema“ ist, liegt unter anderem an dem konsequenten Vorgehen der Schulen, die den Vorgang nach eigenem Ermessen an die betreffenden Behörden weiterleiten: Für Haupt,- Förder,- und Grundschulen ist der Kreis Mettmann zuständig, Gymnasien, Gesamt- und Realschulen sowie Berufskollegs fallen in den Zuständigkeitsbereich der Bezirksregierung Düsseldorf. Dort wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. 80 Euro müssen Eltern für Schüler unter 14 Jahren pro Tag rund um die Ferien berappen, während im laufenden Schuljahr zehn Euro pro Elternteil fällig sind. „Es kam in der Vergangenheit immer mal wieder vor, dass wir einen Antrag der Eltern ablehnten, die aber trotzdem gefahren sind“, meint Sylvia Kleimann. Über das gesamte Schuljahr verteilt habe es „vier bis fünf Fälle“ des Schulschwänzens gegeben.

Für die weiterführenden Schulen verzeichnete die Bezirksregierung Düsseldorf im gesamten Zuständigkeitsbereich – fünf Kreise und zehn kreisfreie Städte – im Jahr 2013 bisher 939 Bußgeldbescheide, davon beziehen sich 114 auf Fehltage rund um die Ferien.

Das Thema „verlängerter Urlaub“ käme in seiner Schule nur vereinzelt vor, sagt Werner Schuhmacher-Conrad, Leiter des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums. Über das Jahr gesehen machten eher die Schüler der Oberstufe „blau“, doch die könnten sich sowieso selbst entschuldigen. Auch mit „Dauerschwänzern“, die von Mitarbeitern des Ordnungsamtes zu Hause abgeholt und zur Schule gebracht werden, habe man keine Probleme.

Das kann auch Hans-Jürgen Henning, Leiter der Gesamtschule Velbert Mitte, für seine Schule behaupten. Das Fehlen rund um die Ferien erlaube man nur in absoluten Ausnahmefällen. Und dazu zähle garantiert nicht das Argument „billiger Flug“. Nur in einem Fall habe man bisher grünes Licht gegeben: „Da hatte jemand am letzten Schultag einen Flug für 16 Uhr gebucht, den die Reisegesellschaft von sich aus umgebucht hatte.“